Die systematische Entrechtung, Verfolgung und schließlich Ermordung der jüdischen Bevölkerung Wiens, sowie jener, die gemäß den Nürnberger Gesetzen als „Jüdinnen“ und „Juden“ galten, erfolgte unter nationalsozialistischer Herrschaft und ging einher mit einem beispiellosen Raubzug: Tausende Wiener Wohnungen und Häuser wurden von verschiedenen Organisationen, aber auch von Privatleuten geplündert. Die geraubten Möbel, Kunstwerke und Gegenstände wurden in Besitz genommen, veräußert, oder auch musealen Sammlungen zugeführt.

 RAUB © PatrickTopitschnig/JMW/WienMuseum

RAUB © PatrickTopitschnig/JMW/WienMuseum

In einer Doppelausstellung mit dem Wien Museum spürt „Raub“ diesem Vorgang der Beraubung, der Einverleibung und schließlich auch der Restitution nach. Die Ausstellung beginnt im Jüdischen Museum Wien, das symbolisch für die beraubten Orte und Menschen steht, deren Geschichten hier erzählt werden. Im Mittelpunkt stehen die geraubten Objekte, die in einer filmischen Installation verpackt und abtransportiert werden. Im Wien Museum, das zum Ort der Einverleibung wird, werden sie schließlich ausgepackt und den Städtischen Sammlungen zugeführt. Nur ein Teil dieser Objekte konnte Jahrzehnte später restituiert werden. Durch die abstrakte, aber gleichzeitig auch augenfällige Konzeption der Ausstellung werden Raub und Einverleibung sinnlich erfahrbar.
Die Ausstellung, die sich gleichzeitig als künstlerische Installation und temporäres Denkmal versteht, entstand im Rahmen von 25 Jahre Provenienzforschung am Wien Museum.
6. Juni bis 27. Oktober 2024
www.jmw.at

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