Der Bergpark Wilhelmshöhe ist weltweit einmalig. Er gilt als Europas größter Bergpark und ist berühmt für seinen einzigartigen Baum- und Pflanzenreichtum, die Museen und Sehenswürdigkeiten und natürlich den Herkules und die Wasserspiele. Zu Recht gehört es zu den UNESCO-Welterbestätten.
Schloss Wilhelmshöhe
Schloss Wilhelmshöhe wurde unter Landgraf Wilhelm IX. ab dem Jahr 1786 in mehreren Etappen erbaut. Zuvor hatte bereits ein Augustinerkloster und später ein Jagdschlösschen an gleicher Stelle gestanden. Vor allem der mittlere Teil des Schlosses wurde im 2. Weltkrieg völlig zerstört. Zwischen 1968 und 1974 wurde das Gebäude wiederaufgebaut und für eine museale Nutzung umgestaltet.
Heute sind im Schloss Wilhelmshöhe eine Antikensammlung, die Gemäldegalerie Alte Meister, die Graphische Sammlung und eine Bibliothek untergebracht. Darüber hinaus bietet das Museum Platz für Sonderausstellungen. Schlossräume im engeren Sinne sind im Weißensteinflügel zu besichtigen.
Die Wasserspiele
Das Wasser sprudelt über die Kaskaden, den Steinhöfer Wasserfall, die Teufelsbrücke und fällt über das Aquädukt und die Peneuskaskaden hinab zum Schlossteich. Hier lässt der Wasserdruck die „Große Fontäne“ über 50 Meter in die Höhe schießen. Jedes Wasserbild wird für ungefähr 10 Minuten inszeniert. Ende ist um ca. 16 Uhr.
Sommer 2021 feiert im Bergpark Wilhelmshöhe ein spektakuläres neues Event-Format Premiere: Ein ganzes Wochenende lang verwandelt sich der Bergpark dann in eine zauberhaft illuminierte Traumlandschaft mit Laserprojektionen, Lichtkunst und einem stimmungsvollen Rahmenprogramm. Höhepunkt sind die Beleuchteten Wasserspiele, die ebenfalls mit einer neuen, farbenprächtigen Inszenierung begeistern und an zwei Tagen in Folge bewundert werden können.
Die Faszination Wasserspiele ist darauf zurückzuführen, dass die Inszenierung auch heute noch genauso funktioniert wie zur Zeit der Landgrafen und Kurfürsten. 750 m³ Wasser durchlaufen bei jeder Vorstellung allein durch natürlichen Druck alle Stationen.
Die Löwenburg
Entstanden ist die Löwenburg nicht im Mittelalter, sondern erst zwischen 1793 und 1801 unter Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel, dem späteren Kurfürst Wilhelm I. Da die Löwenburg jedoch als barockes Lustschloss konzipiert war, finden sich in ihrem Inneren fürstliche Wohnräume. Deren reichhaltige Ausstattung mit historischen Möbeln, Gemälden, Tapisserien, Gläsern, Bronzen, einer großartigen Waffensammlung und mittelalterlichen Glasfenstern spiegeln die große Sammelleidenschaft des Erbauers wider. Sehenswert sind auch die fürstlichen Appartements, die Rüstkammer mit Waffen und Ritterrüstungen des 16. und 17. Jahrhunderts sowie die Burgkapelle.
Herkules – Das Wahrzeichen der Stadt
Seit 1717 thront das Wahrzeichen von Kassel auf dem Gipfel des Karlsbergs in 530 m Höhe über der Stadt. Das Bauwerk bildet den krönenden Abschluss der 1,5 Kilometer langen Kaskadenanlage.
Auf einem Oktogon mit Aussichtsplattform erhebt sich eine steile Pyramide, die von der monumentalen Herkulesstatue gekrönt wird. Das gesamte Bauwerk erreicht eine Höhe von 71 Metern und von der Aussichtsplattform hat man eine herrliche Sicht über die gesamte barocke Parkanlage, die Stadt und die Mittelgebirge.
Höhe der Figur 8,30 m; Sockelhöhe 3 m; Brustumfang 5 m; Leibesumfang 4,60 m; Fuß 1,50 m und Keulenhöhe 4,70 m.
Das Große Gewächshaus
Es wurde in den Jahren 1886 bis 1888 durch einen großen rechteckigen Mittelbau erweitert und besticht auch heute noch durch seine filigrane Eisen-Glas-Konstruktion, die zu den frühesten ihrer Art in Deutschland gehört.
Hier überwintern frostempfindliche Pflanzen wie Palmen, Kamelien, Bananen und andere exotische Gewächse. Sie erwartet ein buntes Blütenmeer, das neben zahlreichen bis zu 150 Jahre alten Kamelien und anderen Kübelpflanzen, ein farbenfrohes Spektrum an Alpenveilchen, Primeln und Cinerarien bietet. Im Frühjahr, nach den Eisheiligen, werden die Pflanzen nach altem Vorbild im wahrsten Sinne des Wortes wieder an die Luft gesetzt.
Ist zur Zeit wegen der Coronakrise geschlossen.
Die Künstler-Nekropole
Die Künstler-Nekropole liegt im Habichtswald am Stadtrand von Kassel und ist ganzjährig zugänglich. Rund um den Blauen See, einem stillgelegten Steinbruch, errichten namhafte Künstler zu Lebzeiten ihre eigenen Grabmäler und werden sich dort auch bestatten lassen.
Geplant sind insgesamt 40 Grabmäler. Bedingung ist, dass der Wald des Landschaftsschutzgebietes nicht gestört wird und die Grabmäler sich selbst überlassen bleiben. Harry Kramer sah in dem Projekt Nekropole eine neue Form für Kunst im öffentlichen Raum und keinen elitären Friedhof. Er selbst hat auf ein Grabmal in der Nekropole verzichtet und ist dort anonym bestattet worden.
Die Roseninsel
Ein Juwel im Bergpark – die preisgekrönte Rosenanlage. Unterhalb von Schloss Wilhelmshöhe, in der Nähe des Lacs blühen 1000 verschiedene Strauch- Wild- und Kletterrosen. Die umfangreiche Sammlung wurde mit dem europäischen Preis „Award of Garden Excellence“ ausgezeichnet.
Bereits im Jahr 1767 wurde erstmals ein Rosengarten im Park Wilhelmshöhe angelegt. Die „Roseninsel“ und mit ihr die Strauchrosen im Landschaftspark entstanden um 1790. Schon um 1775 züchtete dort der Hofgärtner von Landgraf Friedrich II., Daniel August Schwarzkopf, die „Perle von Weißenstein“. Sie ist die älteste deutsche Zuchtrose und man kann sie immer im Juni in voller Blüte bewundern.
Rosa Rose
Nach dem Zweiten Weltkrieg wären die Rosen auf der Wilhelmshöhe fast in Vergessenheit geraten. Die Sammlung konnte aber dank der 133 gezeichneten Rosenaquarelle, die 1815 vom damaligen Hofminiaturmaler angefertigt wurden, wiederhergestellt werden.