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Die Kammermusik – ein spannendes Sammelbecken für verschiedenste Besetzungen! In diesem Konzert mit der begnadeten Cellistin Sol Gabetta und den Bamberger Symphonikern sind zwei faszinierende Werke zu erleben.

Kodály widmete sich mit Feuereifer der Aufgabe, die Musik seiner ungarischen Heimat durch Elemente zu beleben, die er bei seinen leidenschaftlichen Volksmusikforschungen entdeckte. Sein Duo für Violine und Violoncello op. 7 aus dem Jahr 1914 schafft durch die neuartige Verbindung der beiden Streichinstrumente ungewöhnliche Klangmöglichkeiten. Laut eines Biographen ist der heitere erste Satz mit seinen volksliedartigen Themen vom Anblick der Alpen angeregt worden: Die Schweiz war für Kodály ein beliebtes Urlaubsziel – und das Duo hat insgesamt etwas luftig Frisches und wohlig Entspanntes an sich.
Beethovens Septett ist ein kammermusikalisches Schwergewicht der Wiener Klassik sowie ein experimentelles Werk, denn diese Besetzung gab es so noch nicht – ein Kammermusik-Ensemble und Miniatur-Orchester zugleich. Beethoven schrieb das Septett 1799/1800 und sehr bald erfreute es sich derartiger Beliebtheit, dass er sich fast davon distanzierte – auch wenn er die Popularität zunächst durchaus gewollt hat und seinen Verleger drängte: „Mein Septett schickt ein wenig geschwinder in die Welt – weil der Pöbel drauf harrt.“ Geld brachte es ihm auf jeden Fall ein, denn es erfuhr zahlreiche Übertragungen für andere Besetzungen, wodurch es noch mehr die Salonkultur eroberte. Alle Instrumente sind in dem Septett gleichberechtigt am musikalischen Geschehen beteiligt. Und im musikalischen Fluss der sechs Sätze finden sich bezaubernde Stellen – darunter ein schwärmerisches Adagio, Variationen über ein rheinisches Schifferlied und ein quicklebendiges Scherzo.
30. April 2022

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