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Vija Celmins (*1938 Riga) und Gerhard Richter (*1932 Dresden) zählen zu den international renommiertesten Künstlern ihrer Generation. Eine große Doppelschau in der Hamburger Kunsthalle bringt die beiden erstmalig zusammen und macht überraschende Verbindungen sichtbar.  Was ist Realität, was ist Repräsentation? Und wie kann die Wahrnehmung, das Sehens selbst, sichtbar gemacht werden?

Seit über sechs Jahrzehnten bringen die in New York lebende Künstlerin Vija Celmins und der in Köln lebende Gerhard Richter mit großer Meisterschaft und Intensität ein beeindruckendes künstlerisches Œuvre hervor, ohne sich je einer Künstlergruppe oder Stilrichtung angeschlossen zu haben. Es ist wohl diese Eigenständigkeit, die dazu führte, dass sowohl Celmins als auch Richter bislang fast ausschließlich in monographischen Ausstellungen präsentiert wurden. Mit der Ausstellung »Vija Celmins | Gerhard Richter. Double Vision« bietet die Hamburger Kunsthalle erstmal eine neue, erweiterte Lesart an und setzt auf einen spannungsreichen, transatlantischen Dialog, der verblüffende Parallelen und Gemeinsamkeiten in dem Werk beider Künstler erkennbar werden lässt.

GERHARD RICHTER (*1932) Schärzler, 1964 Öl auf Leinwand 100 x 130 cm Privatsammlung Essen © Gerhard Richter 2023 (12052023)

GERHARD RICHTER (*1932) Schärzler, 1964 Öl auf Leinwand 100 x 130 cm Privatsammlung Essen © Gerhard Richter 2023 (12052023)

Es ist die erste Begegnung und die erste gemeinsame Ausstellung der beiden, in ihrem Heimatland jeweils hoch geschätzten Künstlern. Vija Celmins‘ beeindruckende Gemälde und Zeichnungen sind in Europa selten zu sehen und so möchte die Hamburger Kunsthalle auch dazu beitragen, ihrem Werk zu einer größeren Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit zu verhelfen. Mit einer starken, weiblichen Position als Dialogpartnerin öffnet sich die Möglichkeit, das oft als singulär vorgestellte Werk Gerhard Richters mit einem frischen Blick neu zu befragen und zu entdecken.
Die Ausstellung umfasst ca. 70 Gemälde, Zeichnungen, Druckgraphiken und Objekte und findet im zweiten Obergeschoss der Galerie der Gegenwart statt. Die Dramaturgie der Doppelschau führt von einer frühen künstlerischen Beschäftigung mit Alltagsgegenständen über die Auseinandersetzung mit Krieg und Migration (in den so genannten »disaster«-Arbeiten) hin zu kunstphilosophisch-reflektierenden Werken (»in response to Duchamp«).
bis 27. August 2023

www.hamburger-kunsthalle.de