Dieser Inhalt wurde archiviert. Er ist eventuell nicht mehr relevant.

Tiere gehören seit jeher zum Menschen und ebenso lang ist diese Koexistenz auch von Widersprüchlichkeiten geprägt: Fürsorge und Verbundenheit wechseln sich mit Abhängigkeit, Angst und Tötung ab. Das Animalische wird oft mals als „das Andere“ betrachtet, als das Beschränkte und Triebhafte, aber auch als das Ursprüngliche bewundert, das in Harmonie mit der Natur steht.

Darstellungen von Tieren gehören zu den ältesten und zahlreichsten Motiven der bildenden Kunst. Die Gattung der Tierplastik entwickelt sich allerdings erst im 19. Jahrhundert zu einem selbstständigen Genre. Zeitgleich werden in Europa Zoologische Gärten gegründet, die neben dem Blick auf die heimische Fauna auch das Interesse an einer fremden Tierwelt wecken. Mit Werken von Ewald Mataré, Hans Martin Ruwoldt und Renée Sintenis werden in der Ausstellung im Kunsthaus Stade verschiedene Positionen plastischer Tierdarstellungen des 20. Jh. präsentiert. Auf sehr eigenständige Weise führen die Arbeiten die künstlerischen Auseinandersetzungen, die Bewunderung und das Erstaunen eindrucksvoll vor.  Für Mataré, Ruwoldt und Sintenis sind Tiere besonders darstellungswürdige Wesen, sie bilden bei allen dreien das Hauptmotiv des jeweiligen künstlerischen Schaffens. Geprägt von Krisenzeiten und zwei Weltkriegen, aber auch von einer persönlichen Verbundenheit zum Tier, entstehen Werke, die sehr persönlich gestaltet und als besonderer Spiegel der Zeit zu lesen sind.
bis 15. Januar 2023

www.museen-stade.de