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Es ist die erste Einzelausstellung Jems Koko Bis in Deutschland und seine erste institutionelle Einzelausstellung in Europa. Für die Präsentation im Kunstmuseum Reutlingen hat Koko Bi ausschließlich neue Skulpturen und Skulpturengruppen aus Olivenholz geschaffen und sich erstmals seit seinem Kunststudium wieder mit dem Medium Holzschnitt befassen.

Themen, Werte und Materialität verbinden diese Künstler, die sich nie getroffen haben. Im Wald geboren: das gilt wortwörtlich für den Künstler Jems Koko Bi, und es gilt auch für den materiellen Ursprung aller ausgestellten Werke aus Holz und Papier von Koko Bi und Grieshaber. Der Baum und seine Substanz, das Holz, stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Beide Künstler haben erkannt und thematisieren in ihren Werken das Schicksal des Waldes, welches untrennbar mit dem der Menschheit verbunden ist. Die politischen Holzschnitte Grieshabers sind Ausdruck vom Widerstand gegen den Raubbau an der Natur in den 1970er-Jahren und haben angesichts der Klimakrise und der Forderungen der Fridays for Future-Bewegung nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Die Figurengruppen Koko Bis stehen in der Tradition einer solchen politischen Kunst, wobei seine Werke ein globales, ja universelles Plädoyer für einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen vermitteln.
Holzschnitte als auch Skulpturen verleugnen nie ihre materielle Grundlage. Das Holz mit seinen charakteristischen Feinheiten wie Jahresringen, Astlöchern und individueller Farbigkeit wird in den Werken der beiden Künstler stets offenbar. In dem präzisen, fast zärtlichen Umgang kommt die hohe Wertschätzung zum Ausdruck, dass sie beide für das Material ihrer Kunst zeigen.
bis 12.Oktober 2020

www.reutlingen.de/kunstmuseum