Das Kunstmuseum Wolfsburg zeigt in einer umfassenden Ausstellung erstmals in Deutschland die eindrucksvoll direkten, aber auch poetischen und bisweilen surreal wirkenden Fotografien und Projektionen der globalen Naturanalyse des italienischen Fotografen Paolo Pellegrin.

Ein gigantischer Eisberg, glühende Lava, karge Landschaften, mächtige Vegetation, grenzenlose Vogelschwärme und entrückte Tierwelten – Paolo Pellegrins (*1964) fotografische Auseinandersetzung mit dem Anthropozän ist eine bildgewaltige Reise ins Ungewisse. Von Island bis Grönland, von Sizilien bis Südtirol und von Namibia bis Costa Rica spürte er mehrere Jahre dem Zustand der Natur nach. Die Wurzeln dieses Projektes liegen in einer Forschungsreise in die Antarktis, die Pellegrin 2017 gemeinsam mit einer NASA-Gruppe unternahm.

Paolo Pellegrin, Disko Bay, Ilulissat, GREENLAND, 2021 © Paolo Pellegrin/Magnum Photos

Paolo Pellegrin, Disko Bay, Ilulissat, GREENLAND, 2021 © Paolo Pellegrin/Magnum Photos

Ausgezeichnet mit zehn World Press Photo Awards, diversen Photographer of the Year Awards, dem Robert Capa Gold Medal Award und vielen weiteren Ehrungen ist Paolo Pellegrin einer der berühmtesten Dokumentar- und Kriegsfotografen unserer Zeit. Dabei bestechen seine Fotografien nicht nur durch ihren dokumentarischen Wert, sondern auch durch ihre ästhetische Kraft. Sie sind mehr als reine Reportagefotografie, denn schon lange hat er die Bildschärfe zugunsten eines breiten Spektrums von Licht und Schatten aufgegeben. So sind auch seine jüngsten Naturfotografien, die sich an den vier Elementen orientieren, von einer persönlichen Suche motiviert: „Ja, natürlich geht es um Landschaften und Natur, aber ich muss sie transformieren. […] Ich suche nach dem Erhabenen.“ Ob in Farbe oder in Schwarz-Weiß, Paolo Pellegrin legt die Strukturen und Muster, die Oberflächen, die enorme Kraft aber auch die Verwundbarkeit unseres Planeten frei.

Paolo Pellegrin, Sonoyta, Sonoran Desert, MEXICO, May 2019 © Paolo Pellegrin/Magnum Photos

Paolo Pellegrin, Sonoyta, Sonoran Desert, MEXICO, May 2019 © Paolo Pellegrin/Magnum Photos

Seine Fragilen Wunder erzählen nicht nur vom Klimakrise, sondern öffnen Raum für neue, würdevolle Betrachtungserfahrungen der Natur jenseits der Katastrophen.
Die Ausstellung wurde für die Gallerie d´Italia, Museum Intesa Sanpaolo in Turin entwickelt und in Zusammenarbeit mit Magnum Photos für das Kunstmuseum Wolfsburg angepasst und erweitert. Bereits 2001 nominiert, ist Paolo Pellegrin seit 2005 Mitglied der renommierten Fotoagentur Magnum.
25. November 2023  bis  26.  Mai 2024

www.kunstmuseum.de