Es ist eine stattliche Sammlung von rund 5.000 Fotografien und über 70.000 Negativen – zusammen fast 2.000 Kilogramm Material –, die Sergiy Lebedynskyy, der Leiter des Museum of Kharkiv School of Photography (MOKSOP), einige Wochen nach Beginn des russischen Angriffskrieges nach Wolfsburg gebracht hat.
Die Arbeiten gehören zu der sogenannten Charkiwer Schule der Fotografie, einer Bewegung, die seit Ende der 1960er-Jahre künstlerisch experimentiert und eine Art Antihaltung zur offiziellen Fotografie sowjetischer Prägung darstellt. Die Werke sollten eigentlich in dem von Lebedynskyy neugegründeten MOKSOP in Charkiw gezeigt werden – eigentlich, aber dann begann im Februar 2022 der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands.
In sonst leer gebliebenen Transportwagen der humanitären Hilfe haben die Fotografien ihren Weg hinaus aus dem Kriegsgebiet gefunden und landeten schließlich in Lebedynskyys Keller in Wolfsburg, wo er seit einigen Jahren wohnt und arbeitet. Das Kunstmuseum Wolfsburg hat dieses Konvolut vorübergehend in seinem Depot fachgerecht eingelagert. Nun wird ein Teil dieser bedeutenden Sammlung bis 7. Januar 2024 in der Ausstellung Ukrainian Dreamers. Charkiwer Schule der Fotografie gezeigt.
13. Oktober 2023 bis 7. Januar 2024
www.kunstmuseum.de