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Die internationale Gruppenausstellung im Kunstpalais zeigt 13 künstlerische Positionen, die sich in unterschiedlichen Medien dem facettenreichen Verhältnis von Natur und Hightech nähern.


In den letzten zwei Jahrzehnten wurde im Diskurs um die Zukunft der Menschheit zunehmend die Gefahr ins Zentrum gerückt, die von Umweltzerstörung und den Folgen des Klimawandels für das Überleben unserer Spezies ausgeht. Die Rolle, die Technologie bei einem ökologischen Paradigmenwechsel spielen kann und sollte, wird kontrovers diskutiert. Ob Künstliche Intelligenz, Blockchain-Technologie, Big Data oder Bioengineering – können diese Innovationen ein Schlüssel zur Rettung unserer Umwelt sein oder ist diese Hoffnung naiv?
In einer Flut von widersprüchlichen Informationen über den Zustand der Welt und angesichts des rasanten technologischen Fortschritts wird es zunehmend schwieriger, den Status Quo zu evaluieren. In eine Endzeitstimmung ähnlich der Zeit vor hundert Jahren mischen sich Gefühle von Aufbruch und Untergang, Euphorie und Ohnmacht, Dekadenz und Weltschmerz.
bis 9. September 2020

Vivian Greven
Vivian Greven erkundet in ihren Bildern das erotische Potential der Malerei. Sie friert den Augenblick kurz vor der Berührung ein oder zeigt uns den Moment der Versenkung in einer eng umschlungenen Umarmung. Ihre Figuren sind zum Leben erweckte Renaissance-Skulptur, deren glatte Haut an Marmor und Porzellan erinnert. Zarte Farbverläufe und komplexe Licht- und Schattenspiele, ausgewogene Kompositionen und suggerierte Bildtiefen zeigen ihre fast altmeisterliche Technik. Die Farbpalette steht kunstgeschichtlich in der Tradition des Rokoko, doch sind es auch genau diese Pastellfarben, die Grevens Malerei so zeitgenössisch machen. Das Internet hat Pastelltönen zu einem Revival verholfen. Sie sind beliebtes Mittel in Webdesign, Social Media und Netzkunst. Auch die harten Kanten der Farbflächen erinnern an eine digitale Ästhetik, als hätte jemand den „Negativbild“-Filter über das Gemälde gelegt. Es ist diese eigentümliche Spannung zwischen Altem und Neuem, Tradition und Avantgarde, Malerei und Skulptur, die einen in den Bann von Grevens Malerei zieht.
21. November 2020 bis 14. Februar 2021

www.kunstpalais.de