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Sven Johne ist 1976 in Bergen auf Rügen geboren und aufgewachsen. Von 1998 bis 2006 studierte er Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Timm Rautert und lebt und arbeitet in Berlin. Ausstellungen, Preise und die Präsenz seiner Arbeiten in bedeutsamen Sammlungen weisen Johne längst einen Platz im nationalen Kunstraum zu, international war er bisher in Italien, Belgien, Niederlande und Luxemburg aktiv gewesen.

Viele Künstlerinnen und Künstler reflektieren den Zustand der Welt, untersuchen soziale Spannungen und spüren wechselnden Identitäten und deren Ursachen hinterher. Der Zustand der Welt, persönliche Betroffenheit und ein sich hieraus immer neu speisendes Gefühl der Ohnmacht grundieren viele dieser Arbeiten. Auch Sven Johne ist nicht frei davon und reflektiert die dramatischen Veränderungen, vor denen wir stehen.
Nur die Art der Umsetzung, seine Bildproduktion ist anders, von einer poetischen Präzision, deren Tiefe sich aus dem produktiven Miteinander von Sehen und Fühlen speist. In genau dieser Hinsicht zählt Johne zu jenen, die mit einer eigenen, originären Bildsprache die Umbrüche unserer Zeit verfolgen und in einer beachtenswerten Art umsetzen.
Neben politischen und ökologischen Themen hat Sven Johne immer wieder auch spezifische ostdeutsche Themen aufgegriffen und in seinen Arbeiten umgesetzt. Dabei steht nicht nur die Transformation einer Gesellschaft, das Verschwinden eines ganzen Landes und seiner kulturellen Hintergründe im Mittelpunkt der Werke, sondern auch persönliche Schicksale. Der erst jüngst fertig gestellte Film „Meridian“ erzählt die Geschichte eines Vaters, der aufgrund seiner Tätigkeit als Dissident in der DDR seine Familie verlässt und auch nach der Wende nichts mehr mit dem Sohn zu tun haben will. Der Vater wird zum rechten Parteifunktionär. Hier erzählen Sie ganz klar den Bruch zwischen den Generationen.
bis 5. März 2023

www.kunstsammlung-jena.de