Wehende Fahnen und global geteilte Hashtags, Petitionen und Demonstrationen mit tausenden Menschen – Protest hat viele Gesichter und ist aktueller denn je. Trotz ihrer Vielfalt haben alle Protestbewegungen auch Gemeinsamkeiten und eine ähnliche Dynamik. Aber wie kommt es überhaupt zu Protesten? Was macht Menschen wütend? Was bewegt sie, für Freiheit und Gerechtigkeit auf die Straße zu gehen?
Diese zu verstehen, durch aktives Erleben zu erfahren und dabei die eigene Haltung zu betrachten, ist ab Oktober 2024 Ziel der Erlebnisausstellung „PROTEST! Von der Wut zur Bewegung“ des Landesmuseums Württemberg. Tauchen Sie ein in vergangene und aktuelle Protestbewegungen. Lernen Sie Mittel und Möglichkeiten kennen, die Zukunft durch Ihren Protest mitzugestalten.

Ausstellung „PROTEST!“: Protest „Black Lives Matter” © Roland Hägele

Ausstellung „PROTEST!“: Protest „Black Lives Matter” © Roland Hägele

Von Anti-Atomkraft bis Black Lives Matter
Die Ausstellung zeigt bekannte Bewegungen für soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung weltweit und in der Region. Sie untersucht, wie Erfahrungen von Ungerechtigkeit, Nicht-gehört-werden und Entbehrung dazu führen, dass Menschen sich vernetzen und aufbegehren – und auch, wie Protest eskalieren kann und welchen Folgen er haben kann.
In immersiven Welten und interaktiven Stationen können Sie Strukturen und Abläufe von Bewegungen und wiederkehrenden Protesten für soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung kennenlernen – global und regional, von der Friedensbewegung bis Fridays for Future. Nehmen Sie in der Ausstellung an einer Menschenkette teil, starten Sie eine Petition, hören Sie Protestsongs in einem besetzten Haus und lassen Sie sich von der Energie einer Demonstration mitreißen.

Ausstellung „PROTEST!“: Demo Menschenwürde © Landesmuseum Württemberg

Ausstellung „PROTEST!“: Demo Menschenwürde © Landesmuseum Württemberg

In einem Forum am Ende der Ausstellung können Sie sich mit aktuellen und möglichen zukünftigen Protestbewegungen auseinandersetzen: Tauschen Sie sich nach dem Ausstellungsbesuch oder bei Veranstaltungen mit anderen aus und entwickeln Sie neue Antworten auf die Frage: Wie wollen wir in Zukunft leben? Wie soll die Welt aussehen für die es sich zu protestieren lohnt? Den Abschluss der Ausstellung bildet ein Forum zum Thema Utopie, das einlädt, sich mit aktuellen und möglichen zukünftigen Protestbewegungen zu beschäftigen. Besucherinnen und Besucher jeden Alters werden ermutigt, an der Gestaltung der Zukunft unserer Gesellschaft kreativ und im gegenseitigen Austausch aktiv mitzuwirken.
Mit dem hochaktuellen Thema „Protest“ bietet die Ausstellung zahlreiche Anknüpfungspunkte für ein breites Publikum und einen Impuls für den gesellschaftlichen Diskurs in der Stadt und im ganzen Land.
27. Oktober 2024 bis 4. Mai 2025

Anlass und historisches Beispiel „500 Jahre Bauernkrieg”
Auch 1524/25 rangen die Menschen im Südwesten um eine bessere Zukunft: Im sogenannten „Bauernkrieg“ protestierten sie gegen Leibeigenschaft und religiöse Unfreiheit. Diese erste Massenbewegung der Geschichte ist in die Dramaturgie von „PROTEST!“ verflochten und offenbart Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den Bewegungen der Gegenwart.
Der Bauernkrieg von 1524/25 ist eines der bedeutendsten Ereignisse unserer Geschichte. Unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann erinnert das Landesmuseum Württemberg mit insgesamt fünf Projekten daran – in ganz Baden-Württemberg und online.

www.landesmuseum-stuttgart.de