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Der Duft von Zitronen, magisches Licht, verwunschene Landschaften: Sehnsuchtsort Italien! Lange bevor der Massentourismus das Reisen zur Normalität machte, pilgerten Adelige, reiche Bürgerliche und viele Künstler gen Süden. Die Ausstellung folgt ihnen in das Land ihrer Träume – zeigt aber auch den italienischen Blick auf die eigene Heimat. Piranesi, Ahlborn, Signac und Slevogt: Sie alle haben Landschaften, Licht und Leute Italiens auf ihre ganz eigene Weise eingefangen und damit persönliche Visionen ihres Sehnsuchtsorts geschaffen.
In der Ausstellung werden die Italienreisen exemplarisch anhand von Gemälden, Graphiken, Münzen und Plastiken aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Die Kunstwerke stammen aus fünf Jahrhunderten und zeigen einmal mehr die kunsthistorische Bandbreite und herausragende Qualität der Landesgalerie.

Jacopo Pontormo, Der hl. Hieronymus als Büßer, 1528 /1529, Pappelholz Dauerleihgabe der Landeshauptstadt Hannover © Landesmuseum Hannover

Jacopo Pontormo, Der hl. Hieronymus als Büßer, 1528 /1529, Pappelholz Dauerleihgabe der Landeshauptstadt Hannover © Landesmuseum Hannover

Seit der Renaissance machten sich junge Menschen auf in den Süden, zunächst vor allem Künstler und Adlige, seit dem Jahrhundert auch Bürgerliche aus gehobenem Hause. Die angehenden Maler und Bildhauer gingen oft zu Fuß, um in Werkstätten berühmter Meister eine Lehre anzufangen. Für die meisten Angehörigen höherer Kreise war es aber eine Kavaliersreise mit größtmöglichem Komfort. Ihr Verkehrsmittel war das Pferd, bis sich im 18. Jahrhundert die Kutsche durchsetzte. Diese Bildungsreise nannte man „Grand Tour”, wovon sich unser heutiges Wort „Touristen” ableitet. Getrieben von künstlerischer Neugierde suchten die Reisenden nach Inspiration, Freiheit und einem neuen Lebensgefühl. Im Zentrum der europäischen Kunst bewunderten sie antike Meisterwerke und wandelten auf den Spuren der alten Meister. Mitbringsel der „Grand Tour” waren mitunter reiche Kunstsammlungen – ein Versuch, das „dolce vita” in der Heimat zu konservieren.
verlängert bis 27. August 2023

www.landesmuseum-hannover.de