1835 in Paris uraufgeführt, stand Halévys La Juive über viele Jahrzehnte sehr hoch in der Publikumsgunst! Dies überrascht in keiner Weise, denn der Komponist, der zu seiner Zeit zu den populärsten Repräsentanten seiner Kunst zählte, fesselt sein Publikum mit einer ebenso opulent-eleganten wie emotional aufgeladenen Musik, die in den entscheidenden Momenten mitten ins Herz trifft.

Gleichzeitig erleben die Zuschauer eine Handlung, die sie in ein intensives Wechselbad der Gefühle hineinzieht. So leidet man mit der Protagonistin Rachel, deren Lebensglück durch Hass und Vorurteile zerstört wird. Und man verfolgt gebannt das Schicksal von Rachels Vater, dem jüdischen Goldschmied Eléazar, der an einem lange gehüteten Geheimnis zerbricht, das mit der wahren Herkunft Rachels in Verbindung steht. Oberflächlich betrachtet präsentiert sich Halévys und Scribes Oper als eine Mischung aus Giuseppe Verdis Il trovatore (Der Troubadour) und Gotthold Ephraim Lessings Nathan der Weise. Doch wenn man diese Oper auf der Bühne erlebt, erfährt man sehr schnell, dass Halévy zu den Themen Antisemitismus, Rache und Vergebung eine eigenständige Position einnimmt.
Premiere 2. März 2024
weitere Aufführungen: 9. und 13. März, 14. April, 2., 18. und 27. Mai sowie am 26. Juni 2024

www.landestheater-linz.at