Mit einem feierlichen Festakt wurde am 15. Mai die neue Dauerausstellung im Liszt Museum Raiding eröffnet. Zahlreiche Gäste aus Kultur, Politik sowie viele Liszt-Begeisterte waren vor Ort, um diesen besonderen Moment gemeinsam zu zelebrieren – den Auftakt eines neuen Kapitels in jenem Haus, das dem Leben und Wirken eines der größten Musiker des 19. Jahrhunderts gewidmet ist.
Nach einer umfassenden Neugestaltung präsentiert sich das Museum nun mit der neuen Dauerausstellung unter dem Titel „Le Concert c’est moi – Das Konzert bin ich“. Besucherinnenund Besucher sind eingeladen, Franz Liszt als Mensch, Musiker und Mythos auf neue, intensive Weise zu entdecken – emotional, multimedial, tiefgründig. Kuratiert wurde das Ausstellungskonzept von Theresia Gabriel sowie den beiden Intendanten des Liszt Zentrums Raiding, Eduard und Johannes Kutrowatz. Für die künstlerische Gestaltung zeichnet der renommierte Bühnen- und Kostümbildner Christof Cremer verantwortlich. Entstanden ist ein Museumserlebnis in drei Teilen, das historische Tiefe mit zeitgemäßer Erzählkunst verbindet – persönlich, nahbar und voller musikalischer Strahlkraft. Liszts Geburtshaus – Wurzeln, Flügel und Liszt und das Klavier In seinem original erhaltenen Geburtshaus in Raiding werden Liszts Anfänge spürbar. Hier thematisiert die Ausstellung seine Herkunft und die emotionale Verbindung zu seinem Geburtsort.

Der Liszt Salon im neuen Zubau im Liszt Zentrum Raiding © Andreas Hafenscher
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die sogenannte „Lisztomanie“, jene überwältigende Begeisterung, mit der Fans im 19. Jahrhundert auf den Künstler reagierten. Haarlocken, Zigarrenstummel und Devotionalien als Accessoires zeugen vom Ruhm des Musikstars. Auch zentrale Wendepunkte in Liszts Leben werden erzählt: Ein virtueller Spaziergang führt zu Originalschauplätzen in Budapest, Weimar und Bayreuth – kommentiert mit Zitaten seiner Ur-Urenkelin Nike Wagner. Das erste Klavier-Solorecital der Musikgeschichte, sein Wandel zum geistlichen Komponisten, seine politischen Benefizkonzerte und sein unermüdliches Reisen durch Europa – über 600 Konzerte in 230 Städten.
Ein besonderes Highlight ist der legendäre Hoffmann-Flügel, auf dem Liszt sein letztes Konzert in Rom gab. Alles begann hier, im kleinen Raiding, im Jahr 1811.
Liszt Salon
Im neuen Liszt Salon begibt man sich auf eine Reise durch die wichtigsten Lebensstationen Franz Liszts: Wien, Paris, Rom, Budapest, Weimar und Bayreuth. Die multimediale Inszenierung zeigt nicht nur Orte, sondern Momente – Konzerterfolge, Begegnungen, Wendepunkte. Man begegnet Liszt als gefeierten Virtuosen, leidenschaftlichen Wohltäter, glühenden Europäer und musikalischen Neuerer. Ob als Hofkapellmeister in Weimar, als geistlicher Komponist in Rom oder als Unterstützer junger Talente in Budapest – Liszts Leben war geprägt von Bewegung, Einfluss und Wandel. Instrumentensammlung im Konzerthaus – Klangwelten entdecken Im Liszt Konzerthaus, direkt gegenüber dem Museum, eröffnet sich eine neue Perspektive auf das 19. Jahrhundert – durch den Klang zeitgenössischer Instrumente. Die Sammlung historischer Tasteninstrumente – Leihgaben des Liszt Vereins – führt in die Zeit Franz Liszts. Ein Tafelklavier, ähnlich jenem, auf dem Liszt erste Töne spielte und für dessen Anschaffung Vater Adam Liszt einst seine goldene Uhr verkaufte. Ein Flügel der Klaviermanufaktur Erard, die mit der Erfindung der Doppelrepetitionsmechanik das Klavierspiel revolutionierte.
Ein Ort der Begegnung – für Musikliebhaberinnen, Musikliebhaber, Kulturbegeisterte und Neugierige
Mit dieser Neuausrichtung präsentiert sich das Liszt Museum als Ort lebendiger Musikvermittlung, europäischer Kulturgeschichte und persönlicher Entdeckungen. Die Ausstellung spricht Musikfans ebenso an wie Schulklassen, Touristinnen/Touristen und alle, die sich von der Kraft eines außergewöhnlichen Lebens inspirieren lassen möchten.
Ab dem 16. Mai 2025, ganzjährig
Di bis Fr: 9 bis 17 Uhr
Sa, So & Feiertag 10 bis 17 Uhr
www.lisztmuseum.at

Kurator Eduard Kutrowatz erzählt zur Ausstellung im Liszt Salon © Andreas Hafenscher