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Im Mai 2023 erlebt Luzern die Premiere des neuen Klavier-Fests, das von Pianist Igor Levit kuratiert wird. Für das viertägige Festival versammelt Levit eine Reihe hochkarätiger Musiker unterschiedlichsten Backgrounds im KKL Luzern:

Alexei Volodin, Anna Vinnitskaya, Fred Hersch und Johanna Summer. Igor Levits Gesamtkonzept der sieben Konzerte liegt das Prinzip der Interaktion zugrunde – nicht nur mit dem Publikum, sondern auch der Künstler untereinander. „Wichtig ist mir zum anderen das Miteinander von notierter und improvisierter Musik, von Klassik und Jazz, Disziplin und Freiheit”, erklärt Levit. Der Kurator selbst wird einen Solo-Abend geben, aber auch im Duo mit Alexei Volodin zu hören sein und als Special Guest im Jazz-Rezital von Fred Hersch auftreten.

Alexei Volodin © Marco Borggreve

Alexei Volodin © Marco Borggreve

Anna Vinnitskaya, Fred Hersch und Johanna Summer gestalten jeweils ein Konzert solistisch. Am Ende des Festivals steht ein Finale, das vier Künstler gemeinsam bestreiten, im Zusammenspiel oder auch im Wettstreit, wenn sie „batteln” wie im Jazz oder Rap. „Mit dem Klavier-Fest schlagen wir ein neues Kapitel auf”, kommentiert Michael Haefliger, Intendant von Lucerne Festival. „Das aufregende Konzept von Igor Levit definiert die Rolle der Pianisten neu, sie treten auch miteinander in einen Dialog. Das Publikum darf gespannt sein, wie hier Klassik und Jazz auf einzigartige Weise neben- und miteinander präsentiert werden.” Im Eröffnungskonzert am Donnerstag, dem 18. Mai, tritt Levit gemeinsam mit Alexei Volodin auf. Den in Spanien lebenden russischen Pianisten kennt Levit bereits seit 20 Jahren: „Er ist einer der besonders seriösen und gewissenhaften Interpreten eines auffallend breiten Repertoires”, erklärt Levit. „Ein Pianist, der einen wunderbar leuchtenden Klang mit faszinierender Tiefenstaffelung der Stimmen und Verläufe verbindet.”

Anna Vinnitskaya © Philipp Seliger

Anna Vinnitskaya © Philipp Seliger

Am Freitag, dem 19. Mai,  präsentiert Igor Levit ein Solo-Rezital mit Werken von Johannes Brahms, Fred Hersch, Gustav Mahler und Sergej Prokofjew. Der spätere Abend und der Samstag stehen dann im Zeichen des Jazz: Das Fred Hersch Trio stellt sich in einer Late Night am 19. Mai vor, Hersch selbst gibt am Tag darauf einen Solo-Abend mit Improvisationen und erwartet Igor Levit als Special Guest.
Was die junge deutsche Pianistin Johanna Summer spielt, die eine Late Night am Samstagabend gestaltet, beschreibt Levit als „klar, cool, verschnörkelt und präzise”, sie verbinde Klassik und Jazz auf ihre ganz eigene Art. Unter dem Titel „Resonanzen” entwickelt sie in ihrem Programm Werke unter anderem von Bach, Beethoven und Ligeti weiter. Als „pianistisches Klassentreffen” kündigt Levit das große Finale des Klavier-Fests an. „In einer kurzweiligen Stafette wechseln wir einander auf der Bühne ab. Wir veranstalten kleine Wettstreite, wie sie Johann Sebastian Bach einst gegen seine Konkurrenten auf der Orgel zu bestehen hatte und wie sie noch heute als ‹Battles› im Jazz oder im Rap populär sind.” Am Ende spielen die Pianistinnen und Pianisten gemeinsam, in verschiedenen Konstellationen.
Der aktuelle Film „No Fear” über Igor Levit von der Regisseurin und Grimme-Preisträgerin Regina Schilling, der zurzeit in Deutschland in den Kinos läuft, wird parallel zum Klavier-Fest im Luzerner stattkino gezeigt.
18. bis 21. Mai 2023

www.lucernefestival.ch