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Lucerne Festival versammelt die Klassik-Stars aus aller Welt: Am idyllischen Vierwaldstättersee, im Herzen der Schweiz, treffen sich die berühmten Orchester, die legendären Dirigenten und die virtuosen Solisten, um gemeinsam ein Fest der Musik zu feiern. Als „Festivalzentrale” fungiert das von Jean Nouvel erbaute KKL Luzern mit seinem herausragenden Konzertsaal, der für seine phänomenale Akustik ebenso gerühmt wird wie für seine exquisite Architektur.

Erneuerer und Revolutionäre der Musikgeschichte von Bach bis Boulez stehen im Fokus, dazu musikalische Meilensteine wie etwas Strawinskys Le Sacre du printemps und Werke, die sich jenseits der „Normalität” bewegen, zum Beispiel die Sinfonien Anton Bruckners: Seine Vierte, die Romantische nimmt sich Herbert Blomstedt mit den Wiener Philharmonikern vor; das Royal Concertgebouworkest widmet sich unter der Leitung von Daniel Harding der Siebten, das Lucerne Festival Orchestra präsentiert mit Yannick Nézet-Séguin die Achte, und die Neunte erklingt mit der Staatskapelle Berlin und Daniel Barenboim. Drei Opern mit „verrückten” Plots und Protagonisten stehen auf dem Programm: Händels Partenope mit William Christie und Les Arts Florissants, Tschaikowskys Pique Dame mit Valery Gergiev und dem Mariinsky Orchestra sowie Verdis Falstaff mit dem Budapest Festival Orchestra und Iván Fischer. Ein Zyklus zu Robert Schumann, der in einer Nervenheilanstalt starb, umfasst alle vier Sinfonien, das Violinkonzert und das Cellokonzert. Sie werden interpretiert von Mirga Gražinytė-Tyla mit dem Mozarteumorchester Salzburg und zwei Schweizer Orchestern jeweils unter der Leitung ihrer Chefdirigenten: dem Tonhalle-Orchester Zürich mit Paavo Järvi und dem Luzerner Sinfonieorchester beim Antrittskonzert von Michael Sanderling. In vier Konzerten unter dem Titel „Verrückt” nähern sich Kit Armstrong, Patricia Kopatchinskaja zusammen mit Reto Bieri, Luca Pianca sowie der Rezitator Michael Engelhardt und der Pianist Stefan Wirth dem Festivalthema auf ganz eigene Weise. Zur Festival-Eröffnung widmet sich das Lucerne Festival Orchestra mit Chefdirigent Riccardo Chailly zunächst Mahlers Erster Sinfonie und Bergs Drei Bruchstücken aus Wozzeck. An einem zweiten Abend wird die Sinfonie mit Mahlers Rückert-Liedern kombiniert, Solistin ist Elīna Garanča. Zusammen mit Denis Matsuev führen sie den 2019 begonnenen Rachmaninow-Zyklus mit dem Zweiten Klavierkonzert und der Zweiten Sinfonie fort. Als Gastdirigent leitet Yannick Nézet-Séguin zum zweiten Mal das Lucerne Festival Orchestra, auf dem Programm stehen Bruckners Achte Sinfonie und Mozarts Klavierkonzert d-Moll mit Yuja Wang als Solistin. Die chinesische Pianistin ist als „artiste étoile” ausserdem mit Liszts Erstem und Rachmaninows Viertem Klavierkonzert zu erleben. Gemeinsam mit dem Mahler Chamber Orchestra stellt sie zwei Werke gegenüber: Bachs f-Moll-Konzert BWV 1056 und Schostakowitschs selten gespieltes Zweites Klavierkonzert. Die Berliner Philharmoniker kommen für zwei Programme mit Kirill Petrenko nach Luzern, einen weiteren Abend gestalten die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker. Auch die Berliner Barock Solisten, die Bachs Brandenburgische Konzerte interpretieren, stammen mehrheitlich aus Reihen der Philharmoniker. Erwartet werden ausserdem das Chicago Symphony Orchestra unter Riccardo Muti, das London Symphony Orchestra mit Sir Simon Rattle und Magdalena Kožená, das West-Eastern Divan Orchestra mit Daniel Barenboim und Lahav Shani. Zu den Solisten zählen die Gesangsstars Cecilia Bartoli und Juan Diego Flórez, die Geigerin Anne-Sophie Mutter und ihr Kollege Christian Tetzlaff, der Cellist Steven Isserlis sowie die Pianisten Yefim Bronfman, Lang Lang, Igor Levit und Anna Vinnitskaya. Im Rahmen der dreiwöchigen Lucerne Festival Academy bildet die Konzertreihe „Kosmos Boulez” einen wichtigen Schwerpunkt. Auf Initiative von Wolfgang Rihm werden vom Komponisten zu Lebzeiten zurückgezogene oder unvollständig gebliebene Werke des Akademiegründers Pierre Boulez wie Polyphonie X und Poésie pour pouvoir für Tonband und drei Orchester unter der Leitung von Lin Liao und David Robertson vorgestellt. Ilan Volkov leitet das Sinfoniekonzert zum Abschluss der Akademie, mit Werken von Strawinsky, Webern und dem neuen Klavierkonzert to an utterance von „composer-in-residence” Rebecca Saunders, das im Rahmen der „Roche Commissions” für Nicolas Hodges entstand und dessen Uraufführung um ein Jahr verschoben werden musste. Die künstlerischen Pläne und Projekte der Lucerne Festival Alumni werden im April kommuniziert. Die Residenz der britischen Komponistin Rebecca Saunders umfasst neben der Uraufführung des Klavierkonzerts sechs Schweizer Erstaufführungen, darunter void für Schlagzeug-Duo und Orchester, Nether für Sopran und Ensemble sowie The Mouth für Sopran und Tonband mit der Sängerin Juliet Fraser. Im Rahmen der Akademie 2021 gelangen die Werke der „Roche Young Commissions”-Gewinner Kirsten Milenko und Alex Vaughan zur Uraufführung, dirigiert von Lin Liao und Johanna Malangré. Passend zum Festivalthema dirigiert Heinz Holliger anschliessend die Gesänge der Frühe nach Robert Schumann. Im Composer Seminar von Wolfgang Rihm, dem Künstlerischen Leiter der Akademie, erarbeiten und präsentieren junge Komponistinnen und Komponisten neue Werke. Im räsonanz – Stifterkonzert, der Zusammenarbeit des Festivals mit der Ernst von Siemens Musikstiftung und musica viva des Bayerischen Rundfunks, erklingen mit den Bamberger Symphonikern und der Zürcher Singakademie unter der Leitung von Jakub Hrůša eine Uraufführung von Iris Szeghy, ein Werk von Miroslav Srnka, Béla Bartóks Wunderbarer Mandarin, György Kurtágs Stele und, mit einem weiteren Bezug zum Motto, Aribert Reimanns Sieben Fragmente für Orchester in memoriam Robert Schumann. Vier der fünf Konzerte des im Herbst 2020 entfallenen Festivals „Beethoven Farewell” können in den Sommer 2021 übernommen werden: die beiden finalen Rezitale des Beethoven-Zyklus mit Igor Levit und die Programme „Bye-Bye Beethoven” sowie „Kreutzer-Sonaten” mit Patricia Kopatchinskaja.
Das Festival Lucerne Sommer setzt zum Anfang einen Schwerpunkt auf die Generation von morgen und beginnt mit Auftritten internationaler Jugendorchester und Ensembles: Das Russian National Youth Symphony Orchestra, das Schweizer Jugend-Sinfonie-Orchester, das Ensemble Brass for Africa und Preisträgerinnen und Preisträger des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs stellen sich dem Festivalpublikum vor.
In der Reihe Debut stellen sich acht junge Künstler und Ensembles vor, die an der Schwelle zur internationalen Karriere stehen: die Gewinnerin oder der Gewinner des „Prix Credit Suisse Jeunes Solistes”, der Geiger Dmitry Smirnov, der Pianist Daniel Ciobanu, der Bratschist Timothy Ridout, die Pianistin Zee Zee, der Oboist Salomo Schweizer, das Ensemble Connaught Brass und das Marmen Quartet.
10. August bis 12. September 2021

www.lucernefestival.ch