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Die Dauerausstellung im Literaturmuseum der Moderne hat es auf nichts weniger als die Seele der deutschen Literatur abgesehen. Was ist Literatur? Was kann sie? Was bleibt von ihr, wenn man von 1899 bis 2001 im Archiv nach ihr sucht? Ergänzt wird der große Dauerausstellungsraum von einem virtuellen Museum des 21. Jahrhunderts. Im Literaturmuseum der Moderne finden auch die großen Wechselausstellungen statt, die thematisch Bestände des Archivs vorstellen und Labor für unterschiedlichste Forschunsgprojekte wie das »Netzwerk literarische Erfahrung« sind. Der Poesieautomat von Hans Magnus Enzensberger (eine Leihgabe der Sammlung Würth KÜNZELSAU) dichtet auf Knopfdruck mögliche Orakel: »Es ist ein Spiel. Wie weit man es mit Sinn auflädt, hängt vom Betrachter ab. Es können Gedichte entstehen, die jemandem etwas sagen.« Das von David Chipperfield Architects entworfene Literaturmuseum der Moderne wurde 2006 eröffnet und 2007 mit dem Stirling Prize ausgezeichnet.

Wie Literatur Welt+Politik macht
Literatur hat die Kraft, Welten zu erfinden, die uns so packen, dass wir sie in die Wirklichkeit mitnehmen oder gar für Wirklichkeit halten. Die Ausstellung Wie Literatur Welt+Politik macht erforscht anhand von Archivobjekten, wie Literatur ›Welt‹ entwirft und welche Rolle dabei kulturelle Muster, politische Systeme, soziale Gruppen und (inter-)nationale Verlagswege spielen. Die Ausstellung ist Teil der vom Auswärtigen Amt geförderten Forschungsprojekte ›Literatur im Systemkonflikt‹ und ›Global agierende Verlage als Literaturvermittler‹ und hätte ursprünglich an unterschiedlichen Orten auf der Welt entwickelt, mit Tagungen vorbereitet und gezeigt werden sollen.
von 3. Oktober 2021 bis 30. Oktober 2022

#LiteraturBewegt punktpunktkommastrich. Zeichensysteme im Literaturarchiv
Die Geschichte der Digitalisierung reicht viele Jahrhunderte zurück von der Erfindung des Dualsystems und der ersten Rechenmaschine über die des Binärsystems aus Nullen und Einsen und der Lochkarte, des Computers und der Programmiersprachen bis hin zur Entwicklung des Internets und der künstlichen Intelligenz. Sie ist u.a. geprägt vom Wunsch nach Effizienz und Fehlerreduktion (Rechenmaschine), von Unterhaltungslust (Musikautomat) und Arbeitsunlust (Webstuhl), sie wird vorangetrieben vom Bedürfnis, einerseits Geheimnisse zu wahren (Verschlüsselung der Kommunikation) und andererseits Wissen zu teilen (Idee einer kollektiven Wissensmaschine), sie wird befördert vom Verlangen nach praktischer Lebenserleichterung und Entscheidungshilfen für Zukunftsplanungen (Simulation); und sie setzt die Überzeugung voraus, dass Verstehen möglich ist – selbst zwischen Mensch und Maschine.
von 7. November 2021 bis 24. April 2022

www.dla-marbach.de