Das Musikfest Berlin 2024 wird vom 24. August bis 18. September von den Berliner Festspielen in Kooperation mit der Stiftung Berliner Philharmoniker veranstaltet. Das Programm der 20. Ausgabe des internationalen Orchesterfestivals nimmt den Doppelkontinent Amerika in den Blick und ist mit „Amériques“, dem Plural-Titel des gewaltigen Orchesterstücks von Edgard Varèse von 1921 überschrieben.

Der Eröffnungsabend des Musikfest Berlin 2024 exponiert mit gleich zwei Konzerten die Musik des amerikanischen Doppelkontinents: Im großen Saal der Philharmonie Berlin präsentiert das São Paulo Symphony Orchestra unter der Leitung von Thierry Fischer die süd- und die nordamerikanische Moderne, Werke von Heitor Villa-Lobos und Alberto Ginastera sowie Charles Ives „Central Park in the Dark“ (1906), während sich die São Paulo Big Band im anschließenden Late-Night-Konzert der „Música Popular Brasileira“ widmet. Der Komponist Charles Ives wäre in diesem Jahr 150 Jahre alt geworden – zur Feier dieses Jubiläums werden seine Werke in verschiedenen Konzerten gewürdigt: zum Beispiel mit einer Soiree der Moderne, die Musik und Texte der im selben Jahr geborenen Komponisten Charles Ives und Arnold Schönberg verbindet.

Zum ersten Mal zu Gast beim Musikfest Berlin ist das Kansas City Symphony unter der Leitung seines neuen Chefdirigenten Matthias Pintscher – das Konzert ist gleichzeitig der erste Auftritt des 1982 gegründeten und innovativen US-amerikanischen Orchesters in Europa. Sie reisen an mit Stücken von Charles Ives und Aaron Copland sowie George Gershwins „Rhapsody in Blue“, die in diesem Jahr hundertsten Geburtstag feiert. Einen Dialog wechselseitiger Einflüsse zwischen europäischem Barock und den Liedern der Sklaven zwischen 1440 und 1880 hat Jordi Savall als Kenner der globalen Musik- und Kulturgeschichte in seinem Projekt „Un mar de músicas“ entwickelt. Mit dabei sind seine Formationen Tembembe Ensemble Continuo und La Capella Reial de Catalunya sowie Gastmusikern aus Kuba, Haiti, Brasilien, Mali, Venezuela und Mexiko.

Cleveland Orchestra, Franz Welser-Möst (Dirigent)© Michael Pöhn

Cleveland Orchestra und Franz Welser-Möst © Michael Pöhn

Hervorgehoben wird beim diesjährigen Musikfest Berlin die US-amerikanische Komponistin Ruth Crawford Seeger (1901-1953), deren Gesamtschaffen das Ensemble Modern in einem dreiteiligen Konzert-Porträt in den Dialog mit Zeitgenossinnen und Komponistinnen der Gegenwart setzt. Zu erleben sind Kompositionen von Johanna Beyer, die 1888 in Leipzig geboren wurde und 1923 in die USA emigrierte, von der aus Kuba stammenden Tania León (geb. 1943) und der aus Kalifornien stammenden Katherine Balch (geb. 1991). Außerdem stehen beim Musikfest Berlin in diesem Jahr Werke der amerikanischen Komponistinnen Allison Loggins-Hull (Cleveland Orchestra) und Missy Mazzoli (Berliner Philharmoniker) auf dem Programm. In ebenfalls drei Konzertabenden ist die Musik von Isabel Mundry in den Fokus gerückt, die in ihren Werken neues musikalisches Terrain, oft mit Bezug auf die ältere Musikgeschichte des Barocks und der Renaissance erkundet.
24. August bis 18. September 2024

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