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In Theatern, Amphitheatern, Stadien und im Circus kamen in der Antike viele Menschen zusammen. Im Unterschied zu heute hatten die Veranstaltungen aber einen religiösen Bezug. Um den Zuschauern einen guten Blick auf Wagenrennen, Gladiatorenkämpfe, tragische oder komische Aufführungen sowie sportliche Wettkämpfe zu bieten, entstanden verschiedene Gebäudetypen. Die Sonderausstellung präsentiert sowohl die unterschiedlichen Bauten wie auch den Ablauf der einzelnen Veranstaltungen.

Wir verbinden heute den Begriff „Brot und Spiele“ mit prächtigen, aber oberflächlichen Spektakeln, welche die Menschen von wichtigen politischen Fragen ablenken sollen. Nichts könnte der antiken Denkweise aber ferner liegen. In den Massenveranstaltungen sowohl der Griechen in Theater und Stadion wie auch der Römer in Amphitheater und Circus manifestiert sich politische Macht und Einfluss der Menschen. Die Zuschauer gingen nicht einfach zur Unterhaltung ins Theater oder ins Amphitheater. In ihrem Bewusstsein war der religiöse oder gesellschaftspolitische Bezug, den die Veranstaltungen hatten, stets präsent.

"Brot und Spiele" Naturhistorisches Museum Nürnberg © Naturhistorisches Museum Nürnberg

„Brot und Spiele“ Naturhistorisches Museum Nürnberg © Naturhistorisches Museum Nürnberg

Das Theater in Athen war ein Spiegel der Volksversammlung der attischen Demokratie. Hier wurden, gerade vor den eigentlichen Aufführungen, die stets in einen religiösen Kult eingebunden waren, politische Demonstrationen der Stärke und Überlegenheit Athens präsentiert. Die Zuschauer feierten sich selbst und übten Kritik an bekannten Politikern. Im Amphitheater in Rom besaßen die Zuschauer direkten Einfluss, da die Menschen kollektiv über Leben und Tod der Gladiatoren entschieden. Wehe dem Ausrichter der Spiele oder auch dem Kaiser, der diese Meinung ignorierte. Hollywood hat uns gerade bei den Gladiatorenkämpfen und Wagenrennen das Bild eines entmenschlichten Pöbels vermittelt, der Ströme von Blut sehen wollte. Dies trifft aber in keiner Weise zu. Die Zuschauer besaßen oft selbst praktische Kenntnisse der Kampftechniken und beurteilten die Gladiatoren danach, ob sie fair und mutig gekämpft, keine Feigheit und Hinterlist gezeigt und wenn möglich, den Gegner ohne Blutvergießen besiegt hatten.

"Brot und Spiele" Naturhistorisches Museum Nürnberg © Naturhistorisches Museum Nürnberg

„Brot und Spiele“ Naturhistorisches Museum Nürnberg © Naturhistorisches Museum Nürnberg

Ziel der Ausstellung ist es, den Besuchern eine klare Vorstellung davon zu geben, wie und wo Menschen in der Antike Veranstaltungen, die bis heute unsere Phantasie anregen, besuchten.
bis 6. Mai 2023

www.nhg-museum.de