Ausgehend von Südtirol erkundet die Ausstellung „Vielheit. das Zusammenleben in postmigrantischen Gesellschaften”: Wie verändern sich Vorlieben, Gewohnheiten, Wahrnehmungen und Beziehungen, wenn Menschen mit unterschiedlichen kulturellen, sozialen, ethnischen und religiösen Hintergründen sich einen Ort miteinander teilen? Wo und wie wird sichtbar, was an Neuem entsteht? Welche Möglichkeiten und Anforderungen leiten sich daraus ab? Mit Beiträgen lokaler und internationaler Künstlerinnen und Künstler untersucht die Ausstellung, was es bedeutet, gesellschaftlichen Wandel jenseits einfacher Konzeptionen von Zugehörigkeit zu denken.
Vielheit ist dafür ein möglicher Begriff. Er bezeichnet eine in sich uneinheitliche große Anzahl von etwas – also eine Mannigfaltigkeit, die trotz der Unterschiede doch zusammen gedacht werden will. Die zeitgenössische, postmigrantische Gesellschaft ist heterogen und diese Tatsache bildet die anerkannte Grundlage gesellschaftlicher Aushandlungen. Migration erscheint dabei als ein dynamischer Prozess, der alle Bereiche der Gesellschaft betrifft.

SolCalero, Escultura Salsera II, 2014, Courtesy of the artist, Foto Hans Georg Gaul

SolCalero, Escultura Salsera II, 2014, Courtesy of the artist, Foto Hans Georg Gaul

Die künstlerischen Beiträge der Ausstellung regen dazu an, über Vielheit als Möglichkeitsraum, aber auch als Herausforderung nachzudenken. Im Blickfeld steht dabei nicht zuletzt, was die Migrationsforscherin Regina Römhild „heterotopische Momente von Konvivialität“ genannt hat: jene vielen kleinen Ereignisse gelingenden Miteinanders, die der populistischen Stigmatisierung von Migration und ihren Folgen entgegenstehen. Als integraler Bestandteil des Projektes lädt das Vermittlungs- und Veranstaltungsprogramm dazu ein, gemeinsam mit Künstlern, Wissenschaftlern und Aktivisten die Zukunft des gesellschaftlichen Zusammenlebens in der Region zu erörtern.
Künstlerinnen und Künstler: Bani Abidi, Sol Calero, Clément Cogitore, Pradip Das, Nicolò Degiorgis, Barbara Gamper, Nadira Husain, Pinar Öğrenci, Willem de Rooij, Ecaterina Stefanescu, Rirkrit Tiravanija, Haegue Yang and Želimir Žilnik
18. Juni bis 24. September 2023

www.kunstmeranoarte.org