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Der berühmte französische Schauspieler und Regisseur Jean-Louis Barrault fasste einst den Plot dieses über hundert Jahre alten und oft aufgeführten Theaterstücks wie folgt zusammen: „Erster Akt: Der Kirschgarten muss vielleicht verkauft werden. Zweiter Akt: Der Kirschgarten wird verkauft werden. Dritter Akt: Der Kirschgarten ist verkauft. Vierter Akt: Der Kirschgarten ist verkauft worden. Der Rest: Das Leben.”
Besser lässt es sich kaum ausdrücken: Der russische Arzt und Autor Anton Tschechow füllt auch die letzte seiner tragischen Komödien – die ein halbes Jahr vor seinem Tod uraufgeführt wird – mit liebevoller Menschenkenntnis, theatralem Gespür und lakonischer Poesie. Die Kirschgartenbesitzerin, ihr Bruder, ihre Töchter, ein Nachbar, ein möglicher Kirschgartenkäufer, ein ewiger Student und ein paar Angestellte sehnen sich mit- und gegeneinander nach Glück, während die Zeit vergeht. „Du fragst: Was ist das Leben?”, schreibt Tschechow kurz vor seinem Tod an seine Frau. „Genau so könnte man fragen: Was ist eine Möhre? Eine Möhre ist eine Möhre, und etwas anderes ist nicht bekannt.”
Premiere 16. September 2022
weitere Aufführungen: 18. September, 2., 27. und 28. Oktober 2022

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