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Ein Bild, soweit das Auge reicht: Das ist das Rundgemälde von Johann Michael Sattler, das einen Blick auf die Stadt Salzburg und ihre Umgebung um das Jahr 1829 gewährt. Der Anblick ist uns heute noch scheinbar vertraut, aber bei näherem Hinsehen hat sich doch einiges verändert.

Die Darstellung zeichnet sich durch topografische Genauigkeit, vor allem im Bereich des bebauten Gebietes der Stadt, aus. Alle Fensterachsen, Kamine und Dachformen der Gebäude stimmen genau. Sattlers fotografische Genauigkeit gibt uns heute noch Einblicke in das Leben der Menschen der damaligen Zeit und in ihre Umgebung. Vom Rundblick von der Festung Hohensalzburg aus waren nicht nur die Betrachter der Biedermeierzeit hingerissen – auch heute noch fasziniert das Panorama Einheimische und Gäste Salzburgs.
Mit dem Panorama verfügt Salzburg über ein Kulturdenkmal ganz besonderer Art, das seit seiner Neuaufstellung und Restaurierung als Sehenswürdigkeit im Zentrum der Altstadt wieder „punkten“ kann. Auch als künstlerische und unternehmerische Leistung stellt das Rundbild, an dessen Ausführung auch Friedrich Loos und Johann Josef Schindler beteiligt waren, das übrige Schaffen Johann Michael Sattlers in den Schatten.

Panoramabild © Panorama Museum Salzburg

Panoramabild © Panorama Museum Salzburg

Die Künstler betrachteten sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts als Volksbildner im Rahmen der bürgerlichen Gesellschaft. So wurde Sattler zum gehobenen Schausteller, der mit seinem Panorama, einem mobilen Ausstellungspavillon und seiner Familie zehn Jahre lang durch halb Europa reiste. Von Stadt zu Stadt ziehend, heimste er nicht nur Meriten und Orden ein, sondern machte sich als erster Fremdenverkehrswerber Salzburgs für das Gemeinwohl nützlich. Über die Sehlust und Befriedigung der Neugierde wurde Information weitergegeben – als Vorform des heutigen Infotainments!

www.salzburgmuseum.at