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Am 4. März 2017 öffnete der Pierre Boulez Saal mit einem Konzert unter der Leitung von Daniel Barenboim erstmals seine Türen. Entworfen von Frank Gehry, verfügt der Saal über ein unverwechselbares architektonisches Profil und ermöglicht durch seine elliptische Form eine direkte Begegnung zwischen Publikum und Künstlern – die Trennung zwischen Bühne und Zuschauerraum ist hier aufgehoben. Der Pierre Boulez Saal ist das öffentliche Gesicht der Barenboim-Said Akademie und bereichert das Berliner Musikleben mit einem hochkarätigen Programm von etwa 150 Veranstaltungen pro Jahr. Hier einige Empfehlungen:

Kirill Gerstein: Debussy & Liszt
„Etüden für höchstens zehn oder zwölf auf dieser Welt“ – so beschrieb Robert Schumann die Études d’exécution transcendante von Franz Liszt, und Ähnliches ließe sich auch von Debussys Klavieretüden sagen. Beide Sammlungen scheinen die Grenzen des technisch Möglichen für Interpret und Instrument zu sprengen – und auch die Grenzen der Gattung selbst, die von der Fingerübung zum virtuosen Kunstwerk transformiert wird. Kirill Gerstein gibt mit diesen beiden Werken seinen Einstand im Pierre Boulez Saal.
13. Oktober 2020

Jagdquartett: Konzert für Kinder und Erwachsene
Zwei Geigen, eine Bratsche und ein Cello, die sich im Quartett zusammenfinden – Goethe verglich diese Konstellation mit einer „Unterhaltung unter vier vernünftigen Leuten“. Im Jagdquartett von Jörg Widmann dagegen geht es zu wie auf einer wilden Hetzjagd, bei der die Bögen geradezu durch die Luft fliegen. Schnell werden die Jäger selbst zu Gejagten… Ausgehend von Widmanns Werk erkunden die vier Instrumente (das Heath Quartet) in dieser musikalischen Exkursion die Möglichkeiten jenseits des gepflegten Gesprächs.
1., 2. und 3. November 2020

Daniil Trifonov: Decades
Mit seinem Soloprogramm unternimmt Daniil Trifonov eine musikalische Zeitreise durch die Klavierliteratur des 20. Jahrhunderts: Mit je einem zentralen Werk aus jedem Jahrzehnt zeichnet er deren atemberaubende stilistische Vielfalt und rasante Entwicklung nach – von Bergs post-romantischem Opus 1 über Messiaens kaleidoskopisches Farbenspiel und Stockhausens avantgardistische Strenge bis hin zu John Adams’ minimalistischen Rhythmen.
9. November 2020

Charles Lloyd: Sangam
Im November 2019 war Saxophonist Charles Lloyd erstmals im Pierre Boulez Saal zu erleben – mit so großem Erfolg, dass er nun für zwei unterschiedliche Programme zurückkehrt. Gemeinsam mit dem indischen Tabla-Meister Zakir Hussain und Schlagzeuger Eric Harland gründete Lloyd 2004 das Trio Sangam, in dessen Klangsprache Jazz und Elemente klassischer indischer Musik eine faszinierende Verbindung eingehen. Das Konzert in Berlin ist der einzige Auftritt des Ensembles in Europa in diesem Jahr. Zum ersten Mal überhaupt in Europa zu hören ist das Chapel Trio, das Lloyd 2018 anlässlich eines Konzerts in der Coates Chapel im texanischen San Antonio ins Leben rief. In dieser Formation erhält er prominente Unterstützung von Gitarrist Bill Frisell (mit dem er bereits seit einigen Jahren zusammenarbeitet) und Bassist Thomas Morgan.
1. Dezember 2020

Akademie für Alte Musik Berlin & Mojca Erdmann
Die Mozartwoche zu Gast im Pierre Boulez Saal
Seit 2019 zeichnet Rolando Villazón als Intendant für die Geschicke der Salzburger Mozartwoche verantwortlich. Nun kommt sein Festival zu einem Kurzbesuch nach Berlin und präsentiert im Pierre Boulez Saal einen Ausschnitt aus dem Programm, bei dem alljährlich rund um den Geburtstag des Komponisten am 27. Januar ganz die Musik Wolfgang Amadeus Mozarts im Mittelpunkt steht.
Die Akademie für Alte Musik Berlin ist mit Serenaden und Divertimenti für Blasinstrumente und zwei Konzertarien zu Gast. Den Solopart übernimmt dabei Sopranistin Mojca Erdmann.
6. Dezember 2020

Kayhan Kalhor & Kiya Tabassian: Arabische & Persische Welt
Mit Kayhan Kalhor kehrt einer der einflussreichsten und vielseitigsten Vertreter der klassischen persischen Musik in den Pierre Boulez Saal zurück. Nach seinem faszinierenden Debüt im vergangenen Jahr präsentiert er sich diese Saison in zwei neuen musikalischen Konstellationen: Gemeinsam mit dem iranisch-kanadischen Virtuosen Kiya Tabassian ist er zunächst im Duo auf der Langhalslaute Setar zu erleben. Bei einem zweiten Konzert im Juni tauscht er Setar gegen Kamantsche und trifft dann auf Behnam Samani an der Tombak.
10. Januar 2021

www.boulezsaal.de