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Astrid Klein (*1951) zählt zu den wichtigsten Stimmen der deutschen Nachkriegs- und Gegenwartskunst. Zentraler Aspekt ihres Gesamtwerks ist die Auseinandersetzung mit dem politischen Klima im Nachkriegsdeutschland und der westlichen Welt, mit Ängsten und Sehnsüchten, die über die Medien global transportiert werden. Sie untersucht diese grenzübergreifenden, gleichwohl stereotypisierten Machtverhältnisse, wobei ihr künstlerischer Ansatz auf der wahrnehmungspsychologischen Hinterfragung tradierter Bildkultur fußt. Ihre konzeptuelle Herangehensweise steht dabei in enger Verbindung mit amerikanischen Zeitgenossen, John Baldessari, Jenny Holzer, Barbara Kruger oder Richard Prince.
Dank der substanziellen Förderung der Michael & Eleonore Stoffel Stiftung wurden 2019 fünf Werke von Astrid Klein für die Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne erworben. Eine Auswahl des nunmehr sieben Exponate umfassenden Sammlungsbestands zentraler Fotoarbeiten und Collagen aus den 1970er-1980er Jahren wird erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Zudem wird eine großformatige, aus zerschossenen Spiegeln bestehende Installation der Künstlerin gezeigt, die die Besucher beim Aufgang in das 1. Obergeschoss mit einem fragmentierten Abbild ihrer selbst konfrontiert.
bis 17. Januar 2021

Weitere Ausstellungen 2020/2021:

Arnulf Rainer zum 90. Geburtstag
Anlässlich des 90. Geburtstages von Arnulf Rainer wird dem vielfältigen Werk des österreichischen Künstlers in der Pinakothek der Moderne ein eigener Raum gewidmet. Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen verfügen mit über 40 Gemälden aus allen Schaffensphasen über einen herausragenden Bestand des unermüdlich produktiven Künstlers. Im Zuge dieser Präsentation werden von der Sammlungsleiterin Kunst ab 1945 und der Assistenzkuratorin im ersten Quartal 2020 Führungen angeboten, in denen die Gemälde Rainers im Kontext weiterer Schlüsselwerke der Sammlung eingehend betrachtet werden.
bis 31. Dezember 2020

Anish Kapoor – Rotunde 20/21
Mit vier Museen zu Kunst, Graphik, Architektur sowie Design unter einem Dach gehört die Pinakothek der Moderne zu den größten Sammlungshäusern Europas. Das Zentrum des Hauses ist die gläserne Rotunde, die als lebendiger Ort der Begegnung dient. Seit 2019 wird die Rotunde regelmäßig alternierend mit einem ortsspezifisch geschaffenen Werk bespielt.
Anish Kapoor zählt zu den weltweit einflussreichsten Bildhauern der Gegenwart. Für die Rotunde im Mittelpunkt der Pinakothek der Moderne hat der Künstler auf Einladung der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen eine ortsspezifische Skulptur geschaffen, die zum 16. September 2020, exakt 18 Jahre nach Eröffnung der Pinakothek der Moderne, installiert wird. Kapoors Werk wird dem Betrachter ein neues Erlebnis des Raumes ermöglichen und für elf Monate einen Fixpunkt im Münchner Kunstareal schaffen.
16. September 2020 bis 15. August 2021

Gegenüber. Porträts von August Sander bis Rineke Dijkstra
Die menschliche Figur als eines der ältesten Motive in der Kunst nimmt auch in der Fotografie eine bedeutsame Rolle ein. Speziell in diesem Medium verdankt sich die Darstellung gleichrangig dem ungerührten, scheinbar objektiven Auge der Kamera wie dem subjektiven Blick des oder der Fotografierenden. In einer Präsentation aus Sammlungsbeständen wird die Bandbreite der fotografischen Porträtauffassung in den vergangenen 100 Jahren an ausgewählten Positionen deutlich. Ausgangspunkt ist August Sander, der als Wegbereiter einer sachlich-konzeptuellen Fotografie Menschen unterschiedlichster Gesellschaftsschichten und Berufsgruppen typologisch zu erfassen suchte. Einer anderen Wirklichkeit hingegen nähern sich jüngere Fotografengenerationen. Rineke Dijkstra oder Wolfgang Tillmans etwa geht es darum, im Porträt auch ein individuelles Lebensgefühl festzuhalten. Darüber hinaus zu sehen sind Arbeiten von Sybille Bergemann, Ian Wallace, Judith Joy Ross, Michael Schmidt, Marie-Jo Lafontaine und anderen.
bis 28. Februar 2021

Au rendez-vous des amis | Klassische Moderne im Dialog mit
Gegenwartskunst aus der Sammlung Goetz

Die Klassische Moderne ist mit ihrer Vielzahl von neuen künstlerischen Stilrichtungen eine Inspirationsquelle für die nachfolgenden Künstlergenerationen. Sie bereitete den Weg für einen freien Umgang mit Farbe, Perspektive und Proportionen. Diesen Einfluss zeigt die Neupräsentation von 13 Sälen der Klassischen Moderne im Dialog mit 80 Werken der Gegenwartskunst aus der Sammlung Goetz. Dabei wird der Schwerpunkt Malerei medial um Fotografie, Skulptur und textile Arbeiten erweitert. Viele der Künstlerinnen und Künstler setzen sich aber auch kritisch mit diesem Erbe der abendländischen Kultur auseinander und werfen Fragen zum Umgang mit Körper, Geschlecht und Identität auf. Mit Francis Bacon, Max Beckmann, Louise Bourgeois, Fischli Weiss, Rodney Graham, Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner, Franz Marc, Pablo Picasso, Oskar Schlemmer, Rosemarie Trockel, Woty Werner, Andrea Zittel und anderen.
29. September 2020 bis 28. März 2021

Hanne Darboven, Günther Förg, Sol Lewitt
Was zeigt Hanne Darbovens schriftanmutende Geste, die sich jeglicher Lesbarkeit entzieht? Welche Systematik verbirgt sich hinter Sol LeWitts Plastiken aus industriell gefertigtem Material? Was enthüllen Günther Förgs Gitterstrukturen? Die Verbindung von drei kontrastreichen Positionen in einem Raum der Pinakothek der Moderne, stellt den Betrachter vor eine Reihe von Fragen. Dabei spielt der Humor eine nicht ganz unwesentliche Rolle; stoßen Sie uns nicht bei all der Nähe zur Logik an die Grenze des Absurden?
Hanne Darboven und Sol LeWitt gehören zu den weltweit bekanntesten Vertretern der Konzeptkunst. Ihre Werke sind geprägt von strengen Strukturen, die den Betrachter zum Entschlüsseln anregen. Förg, der eine Generation jünger ist als Darboven und LeWitt, blickt auf den lang tradierten Gebrauch des Gitters in seinen „Gitterbildern“ innerhalb der europäischen Bildgeschichte zurück und postuliert mit seinen agil-disziplinierten Bewegungen sowohl Referenzen als auch den Ausbruch aus ebendieser.
bis 31. Juli 2021

Georg Baselitz. Die Schenkung
Georg Baselitz (*1938) hat dem Museum zu Ehren von S.K.H. Herzog Franz von Bayern sechs Gemälde und eine Skulptur aus den Jahren 2008 Bis 2017 geschenkt.
Die Schenkung ist Ausdruck einer über Jahrzehnte kontinuierlichen Verbundenheit zwischen dem international anerkannten deutschen Künstler, einem seiner frühesten Sammler und langjährigem Wegbegleiter sowie den Mitarbeitern des Museums.Die Arbeiten der nun erfolgten Schenkung geben Einblick in Georg Baselitz‘ Beschäftigung mit dem Thema Spätwerk. „Piet in kurzer Hose (Remix)“ (2008) ist zeitlich und stilistisch das Bindeglied zur bereits bestehenden Sammlung. Es ist ein „Remix“ des skandalumwitterten Bildes „Die große Nacht im Eimer“ (1962/63) und damit auch einiger Kernthemen von Baselitz, darunter die Auseinandersetzung mit kollektiver und individueller Erinnerung. Im Bild verquickt er ideologisch aufgeladene Motive wie die Swastika oder den Totenkopf mit Hitlerfrisur mit seiner freien Übertragung der ikonischen Abstraktion Piet Mondrians und eigenen Bildsujets. Vergangenheit und Aktualität, das Schöpferische und das Zerstörerische, das Private und das Öffentliche verbinden sich zu einem die Betrachtung immer wieder neu herausfordernden Geflecht. Baselitz‘ erfindungsreicher Umgang mit einem überlieferten Bilderkosmos prägt auch „Willem taucht auf“ (2013) und „Willem geht ab“ (2014), in denen er über Malstil und die Titel das Schaffen des für ihn einflussreichen Künstler Willem de Kooning paraphrasiert und sich zugleich eigenwillig von ihm absetzt.
bis 31. Dezember 2021

www.pinakothek.de