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Mit „Erfolg” reisen wir ins Innere einer Gesellschaft, in welcher der eigene Karrierevorteil, die Ansprüche gekränkter Seelen, der Hass auf die Nachbarn, die Wut auf die politisch Andersdenkenden oder die eigene Orientierungslosigkeit zum Maß aller Dinge werden. Die Politik wird zum Schauplatz persönlicher Emotionalität und individueller Bedürftigkeit. Gefundenes Fressen für einen Skrupellosen wie den Nationalisten Rupert Kutzner, der mit seinen „Wahrhaft Deutschen” den Rechtsstaat sukzessive außer Kraft setzt und zum fatalen Hoffnungsträger avanciert.

München, Anfang der 1920er-Jahre: Dr. Martin Krüger, progressiver Direktor der Staatsgalerie, erwirbt für sein Museum anstößige Bilder – eine willkommene Gelegenheit für die bayerische Regierung, den unbequemen Zeitgenossen endlich von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Ein politisch motivierter Prozess katapultiert den unschuldigen Mann ins Gefängnis. Der 26-jährigen Grafologin Johanna Krain, zunächst Verlobte, dann Ehefrau des Gefangenen, sitzt das erlebte Unrecht wie ein Stachel im Fleisch.
Ihre Mission ist klar: Martin muss zurück in die Freiheit. Johanna beginnt zu kämpfen, gerät tief in das Dickicht machtpolitischer Ränke und verstrickt sich auf dem Nährboden der bayerisch-bierseligen Lebensart bald auch emotional. Sie geht ein Verhältnis mit einem Großindustriellen ein, schläft mit einem zwielichtigen Emporkömmling, verbindet sich schließlich mit einem egozentrischen Schriftsteller. Alle versprechen Hilfe im Fall Krüger, doch Schicksal und Zeitläufte stellen Johanna hart auf die Probe.
24. und 30. Mai 2023

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