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Die Salzkammergut Festwochen Gmunden starten in ein Festivaljahr mit Esprit und Verve. Geboten werden Vorführungen junger Künstler, wie dem Kammerorchester der Anton Bruckner Privatuniversität OÖ ebenso wie renommierte Stars von Regina Fritsch bis Sven-Eric Bechtolf, die mit der Vorarlberger Musicbanda Franui in Schnitzlers skandalumwittertes Drama Reigen eintauchen.

Arthur Schnitzler, der schon vor 125 Jahren in Gmunden für Aufregung gesorgt hat, spielt 2022 eine bedeutende Rolle, ist der Festwochenleitung zu entlocken, wie genau das aussieht, werden wir bald erfahren sagt Christian Hieke, künstlerischer Leiter der Festwochen: „Unser Grundgedanke ist es, neben herausragender Musikvielfalt und renommierten Stars der Musik- und Theaterwelt, mit neuen Formaten und zeitgenössischem Programm zu punkten. Durch die Zusammenarbeit mit jungen wie namhaften Künstlern soll ein kreativer künstlerischer Dialog zwischen unterschiedlichen Disziplinen und Generationen entstehen, der auch die Bevölkerung und Partner vor Ort einbindet und Gmunden zur pulsierenden Kulturstadt macht.“
„Das Festival soll neu, frech, offen und innovativ werden und gleichzeitig an die historische Blütezeit des Theaters anschließen”, freut sich Hieke. So viel darf man schon verraten, die ehemalige Burgtheaterdirektorin Karin Bergmann wird im Sommer 2022 ein neues Kapitel bei den Salzkammergut Festwochen Gmunden aufschlagen. Rechtzeitig zum 150-jährigen Jubiläum des Stadttheaters will sie Gmunden wieder zu einem Produktionsstandort werden lassen. „Ein Ensemble von Künstlern soll die Stadt in eine Bühne verwandeln und mit Klassikern wie Novitäten ein neugieriges Publikum anlocken. Gmunden soll wieder zum Theater-Hotspot werden. Frech und divers, poetisch und kontroversiell – und vor allem aktuell“, verrät Bergmann enthusiastisch.
Bereits im Frühjahr holen die Festwochen das begehrte Couple Ursula Strauss und Ernst Molden mit ihrem Debütalbum wüdnis an den Traunsee. Molden hat darin Lieder von rauer Schönheit für Strauss geschrieben. Ruppig und doch voll Zärtlichkeit und Schmäh wird der zweistimmige Gesang auf der Gitarre begleitet. Sie erzählen von der Wildnis in und zwischen den Menschen, vom verkleideten Krieg draußen auf der Gasse und von den Fluchten in die Nacht, in den Wald, in die Liebe. Ein lustvoller Abend, der positive Impulse und Botschaften aussenden soll.
„Kunst kennt keine Grenzen, politisch wie gesellschaftlich, keinen Generationenkonflikt oder Intoleranz. Gerade jetzt, in diesen herausfordernden Zeiten, scheint es uns umso bedeutsamer, Mut zu machen und jungen Menschen eine Bühne zu bieten“, betont Christian Hieke. Den Auftakt macht die für letztes Jahr geplante Zusammenarbeit mit der Anton Bruckner Privatuniversität OÖ, Schmiede für erstklassigen künstlerischen Nachwuchs. Studierende aus unterschiedlichen Ländern, die während ihres Studiums an der Bruckneruniversität mit international renommierten Dirigenten in intensiven Probenphasen die großen und bedeutenden Orchesterwerke der Musikgeschichte erarbeiten, werden unter der Leitung von Sabine Nova mit Mendelssohns Sommernachtstraum und der Sommernacht von Othmar Schoeck begeistern. Der aus Serien und Filmen bekannte und beliebte Schauspieler Dominik Maringer wird dabei Shakespeares Klassiker rezitieren.
Auch für Neo-Rektor Martin Rummel  ist der hohe Stellenwert von Kunst und Kultur ein wesentliches Merkmal von Zivilisation und ihr gesellschaftlich nachhaltiges Wirken. Die Förderung junger Künstler*innen und ihrer Bildung an Kunst- und Musikuniversitäten stellt in unserer Gesellschaft eine Notwendigkeit dar, betonte er in seiner Inaugurationsrede Anfang November.

Sabine Nova © Tom Mesic

Den bedeutenden österreichischen Dichter Arthur Schnitzler werden die Festwochen 2022 ins Zentrum des Festivals rücken, ebenso wie einen jungen zeitgenössischen Autor. Bereits am 20. Mai startet die Auseinandersetzung mit Schnitzlers Werk. Eines seiner berühmtesten und erfolgreichsten Werke: Reigen, das aufgrund der zehn erotischen Dialoge in den 1920er Jahren einen Skandal auslöste, wird als „Drama mit Musik“ von Franui gemeinsam mit den Burgtheaterstars Regina Fritsch und Sven-Eric Bechtolf aufgeführt. Text und Musik gehen dabei immerfort neue Verbindungen ein. Auf zwölf Stühlen sitzen und spielen die Musiker und die beiden Schauspieler, wobei ein Abend zwischen allen Stühlen und in einem eigenen Format entsteht: kein Konzert, keine Lesung, keine Theateraufführung, kein Musiktheater, kein Hörspiel – und doch von allem etwas. Regina Fritsch, die erste Frau die am 23. November mit dem Albin-Skoda-Ring geehrt wird, der nur alle zehn Jahre an besonders hervorragende Sprecher*innen vergeben wird, und Sven-Eric Bechtolf, dem 2011 diese Auszeichnung zuteilwurde, „sind nur zwei der herausragenden Persönlichkeiten, die uns im Festwochenjahr 2022 erwarten. Ich lade Sie herzlich ein, viele außergewöhnliche Festwochen-Aufführungen zu besuchen.
Inmitten dieser für alle schwierigen Zeit bedarf es Lichtblicke und wahrer Zuversicht“, so die kaufmännische Geschäftsführerin Johanna Mitterbauer, über ein Festivaljahr voll hoffnungsvoller Strahlkraft.
30. April bis 20. Mai 2022

www.festwochen-gmunden.at