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Der große Diktator
Ein Theaterstück nach dem Film von Charlie Chaplin
1940 kam Charlie Chaplins erster Tonfilm in die Kinos. Gegen alle Widerstände realisiert, wurde „Der große Diktator“ zu einem seiner größten Erfolge. In der Doppelrolle als megalomaner Diktator und liebenswürdiger jüdischer Friseur, der aufgrund seiner physischen Ähnlichkeit mit dem „Führer“ verwechselt wird, entzauberte Chaplin die demagogischen Strategien Hitlers und gab dessen größenwahnsinnige Ambitionen der Lächerlichkeit preis.
Nicht nur in ihrem Erscheinungsbild waren sich Chaplins Kunstfigur, der „Tramp“, und Adolf Hitler frappierend ähnlich; viele seiner Zeitgenossen verharmlosten Hitler als Clown, als nicht ernst zu nehmende Witzfigur. Von dieser folgenreichen Fehleinschätzung zeugt stellenweise auch „Der große Diktator“ – bei aller Schärfe und Präzision, mit der der nationalsozialistische Machtapparat darin parodiert wird. „Hätte ich etwas von den Schrecken in den deutschen Konzentrationslagern gewusst“, wird Chaplin später in seiner Autobiographie einräumen, „ich hätte ‚Der große Diktator‘ nicht zustande bringen, hätte mich über den mörderischen Wahnsinn der Nazis nicht lustig machen können.“
Mit diesem Wissen im Gepäck, ist die Inszenierung nicht an einer simplen Reproduktion der filmischen Vorlage interessiert, sondern sucht nach einer künstlerischen Auseinandersetzung auf der Höhe unserer Zeit, die nicht zuletzt eine Zeit erstarkender rechtsnationaler und antisemitischer Tendenzen sowie populistischer Verführungsstrategien ist. Die Diskrepanz zwischen filmischer Darstellung, historischer Wahrheit und zeitgenössischem Wissen befeuert die Auseinandersetzung mit einem Meisterwerk der frühen Tonfilmzeit zwei Generationen nach dessen Entstehung.
Clara Weyde wird dieses Stück inszenieren.
Premiere 9. April 2021
weitere Aufführungen 13., 17., 23. und 28. April; 5. und 6. Mai 2021

Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare
In Athen will bekanntlich König Theseus die Amazone Hippolyta heiraten. Doch im Schatten des Staatsaktes bahnt sich eine Liebestragödie an, die vier junge Leute in einen Wald fliehen lässt, in dem sie bald in heilloser Verwirrung umherirren. Insbesondere, nachdem der Kobold Puck Ordnung in die verwirrten Gefühle bringen wollte, aber leider alles nur noch schlimmer gemacht hat.Anlass für Pucks Eingreifen ist eine Auseinandersetzung zwischen dem Königspaar des Elfenreichs, Oberon und Titania. Der leidenschaftliche Streit der beiden Waldherrscher droht die friedliche Natur ins Chaos zu stürzen. Liebe ist auch das Thema des Stücks, das eine Gruppe von Handwerkern nachts im Wald probt, um es bei der Fürstenhochzeit aufzuführen. Am Morgen ist der ganze Spuk vorbei, alle Paare sind glücklich vereint, nur in der Aufführung der redlich bemühten Laiendarsteller findet sich noch eine leise Ahnung von den dramatischen Ereignissen der Sommernacht.
„Ein Sommernachtstraum“ gilt als Höhepunkt in Shakespeares Komödienschaffen und wird am Ende einer hoffentlich heiter-turbulenten Spielzeit einen ebensolchen Saisonabschluss bilden.
Markus Bothe wird Shakespeares Verwirrspiel in Szene setzen.
Premiere 14. Mai 2021
weitere Aufführungen 18., 28. und 29. Mai; 2., 16. und 17. Juni 2021

www.schauspielhaus-graz.buehnen-graz.com