Hubert Schmalix wurde in den 1980er Jahren als Vertreter der „Neuen Malerei“ international bekannt. Nach längerem Aufenthalt auf den Philippinen findet er zu seinem Stil, der von expressiver Farbigkeit, starken Konturen und einer naiven Figuration geprägt ist.

In der Ausstellung im Linzer Schlossmuseum präsentiert er aktuelle Arbeiten, die erstmals gezeigt werden. Hauptquelle seiner klar definierten und reduzierten Formsprache ist für Schmalix die Welt der Comics. Jede Figur, jedes Landschaftselement und jeder Gegenstand sind etwa flächig gestaltet und erhalten eine starke Kontur. Oft sind es einzelne Charaktere, die er in einem Bildraum positioniert, der nur durch eine horizontale Linie und zwei Hintergrundfarben bestimmt wird. Der Künstler stilisiert sie mit überdimensionierten Händen und Füßen, während er ihre Gemütszustände durch eine ausdrucksstarke Mimik und Gestik betont.
Durch die Übersetzung der Zeichensprache des kleinformatigen Comic-Mediums in großformatige Ölgemälde entwickelt der Künstler eine unvergleichliche, malerische Wirkung. Das Entscheidende ist, dass Schmalix sich auf die rein bildhafte Sprache konzentriert. Seine Landschaftsdarstellungen finden keine Entsprechungen in der Realität, sondern sind Ergebnis einer inneren Reflektion des Künstlers. Es gibt keine Texte, Reihenfolgen oder Handlungen, die den Bildern zugeordnet wären. Schmalix isoliert seine Helden oder Antihelden ohne erzählerischen Kontext und konzentriert sich auf die Wiedergabe ihrer Verfassung oder Gefühle, die mitunter für Zustände stehen, die das allgemein Menschliche ausmachen.

Ausstellungsansichten HUBERT SCHMALIX © kunst-dokumentation.com / Manuel Carreon Lopez

Ausstellungsansichten HUBERT SCHMALIX © kunst-dokumentation.com / Manuel Carreon Lopez

Konsequenterweise verzichtet Hubert Schmalix auch auf eine Erklärung des Ausstellungstitels „Tremor“, der in seiner reinen Wortbedeutung ein krankheitsbedingtes, in seinen Ursachen unerforschtes Zittern meint. Die Geschichten und Interpretationen zu Bildinhalten oder Zusammenhängen seiner Werke sind einzig unserer Phantasie überlassen.
Eine besondere Art der Wahrnehmung verstärkt Hubert Schmalix, indem er eigens für die Linzer Ausstellung Landschaftsgemälde in Form eines Panoramas anfertigt. Besucher können mit Hilfe einer 3-D-Brille in seine virtuelle Welt der Landschaft eintauchen.
bis 26. Januar 2025

www.ooekultur.at