Geschichten aus dem Bauernkrieg die Welt im Wandel. Massive gesellschaftliche, wirtschaftliche und religiöse Veränderungen kennzeichneten den Beginn des 16. Jahrhunderts. Vor allem die arme Bevölkerung wurde massiv in ihren Rechten beschränkt und zu immer höheren Abgaben an adlige Lehnsherren und den Klerus gezwungen. Die Reformation der alten kirchlichen Lehre verschärfte die Konflikte zusätzlich.
1524/1525 wurde der Ruf nach Gleichheit, Gerechtigkeit und Freiheit immer lauter. Bald schlug die Unzufriedenheit in Gewalt um und der Bauernkrieg brach wie ein Flächenbrand in Süd- und Mitteldeutschland aus. Sehr viele aufständische Bauern bezahlten ihre Beteiligung am Aufstand allerdings mit dem Leben, denn einmal mehr trugen Adel und Klerus den Sieg davon.
Doch wer waren die Menschen, die damals für ihre Rechte kämpften, eine neue gesellschaftliche und religiöse Ordnung dachten? Wer waren die Mächtigen, die sich in ihren Privilegien bedroht sahen und mit aller Härte gegen die Aufständischen vorgingen? In der Ausstellung werden einige von ihnen vorgestellt. Zu sehen ist damit die große regionale wie menschliche Spannweite des Themas.
Bilder des Aufstands
Eine besondere künstlerische Beschäftigung mit dem Thema „Bauernkrieg“ ist die Nachbildung der Ereignisse mithilfe von Zinnfiguren in sogenannten Dioramen. Bereits seit den 1950er Jahren wurden in deutschen Museen verschiedene Begebenheiten des Aufstandes mit Hilfe solcher dreidimensionaler Schaubilder ausgestellt.
In den vergangenen Jahren hat der ehemalige Professor Doug Miller aus Newcastle (UK) dieses zuletzt etwas in Vergessenheit geratene Genre wiederbelebt und zahlreiche neue Bauernkriegsdioramen geschaffen. Präsentiert werden erstmalig nahezu alle Arbeiten des Künstlers sowie weitere, in Deutschland gestaltete Dioramen.
bis 28. Mai 2023