Wer in der ehemaligen „Königlichen Hofoper” einen Opernabend erlebt, kommt nicht nur in den Genuss einer Aufführung des traditionell vorzüglich besetzten und geleiteten Ensembles, sondern hat zugleich die Gelegenheit, eines der schönsten Opernhäuser der Welt zu besichtigen. Ob als Berliner, Tourist, Erstbesucher oder begeisterter Anhänger – die Staatsoper Unter den Linden bietet für jeden etwas!

In den Jahren zwischen 1682 und 1687 wird Moskau zum Schauplatz chaotischer politischer Zustände, in deren Ausgang der energische Zarewitsch Peter (später als Zar „der Große” genannt) die Macht übernimmt. Die verschiedensten Parteien tragen brutale Kämpfe um den Thron aus: fanatische Sektierer, sogenannte „Altgläubige”, die Strelitzen – die Leibwache der Zaren –, anarchistische Einzelkämpfer und überzeugte Anhänger Peters. Der eigentliche Protagonist der Oper aber ist das Volk.

In Chowanschtschina (Die Sache Chowanski) ging es Modest Mussorgsky nicht darum, die politischen Ereignisse und brutalen Machtspiele detailgetreu nachzubilden, sondern in einer gewaltigen Collage aus historischen Dokumenten „das Vergangene im Gegenwärtigen” darzustellen – eine Art Meditation über die Geschichte mit den Mitteln der Oper. Claus Guth, als Regisseur an einer konturierten Zeichnung der Figuren in ihren jeweiligen Lebenswelten interessiert, wird sich Mussorgskys Bühnenwerk annehmen, das unvollendet geblieben, aber von den helfenden Händen Strawinskys und Schostakowitschs komplettiert worden ist.
Premiere 2. Juni 2024
weitere Aufführungen: 6., 9., 13., 16. und 23. Juni 2024

www.staatsoper-berlin.de