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Die seit 2003 in Deutschland lebende Nino Haratischwili erzählt nach ihrem Bestseller „Das achte Leben – für Brilka” erneut mit soghafter Emotionalität und kraftvoller Bildsprache von ihrer Heimat Georgien. Eindringlich stellt sie dabei die Frage nach persönlicher Verantwortung: Wie handelt man moralisch richtig in einer Welt, die jeder Logik zu entbehren scheint?

Nach Jahren der inneren wie äußeren Entfernung voneinander begegnen sich Keto, Nene und Ira 2019 in Brüssel wieder. Anlass für das Zusammentreffen ist eine Foto-Retrospektive ihrer toten Freundin Dina, der kompromisslosesten und lebenshungrigsten der einstmals vier jungen Frauen. Momentaufnahmen ihrer gemeinsamen Jugend katapultieren die Überlebenden zurück ins Tbilisi der späten 80er und frühen 90er Jahre. Hier berauschen sie sich am Leben, der ersten großen Liebe und an der unwahrscheinlichen Freundschaft, die sie verbindet. Sie feiern dabei aber auch eine Gnadenfrist, bis die Realität über sie hereinbricht. Und mit ihr all das, was die ersten Jahre der georgischen Unabhängigkeit bringen: Chaos in den Straßen, Drogen, Bandenkriminalität und Gewalt in einem patriarchal strukturierten Land.
Unverzeihlicher Verrat und tragischer Tod stellen die Freundschaft der vier auf die Probe und ihr ganz privates Auseinanderdriften spiegelt die Gespaltenheit einer jungen Demokratie im Bürgerkrieg. Dennoch ist keine der vier bereit, sich mit dem Mangel an Licht abzufinden.
Premiere  23. September 2023
weitere Aufführungen: 27. und 30. September, 8., 13., 15., 22., 27. und 29. Oktober, 10. November sowie am 14. und 16. Dezember 2023

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