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Das Stadtmuseum möchte heute zum einen als Bewahrer der materiellen Sachkultur fungieren, andererseits aber auch ein Ort für die Dresdner Bürger sein, an dem sie sich der eigenen geschichtlichen Wurzeln vergewissern können. Dazu dient in erster Linie die 2006 neu eröffnete Ständige Ausstellung, in der die geschichtliche und gegenwärtige Rolle der Residenz- und Landeshauptstadt Dresden als politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum gespiegelt wird. 

Dauerausstellung: Der Aufstieg der Stadt 
Der erste Abschnitt der Ständigen Ausstellung widmet sich der Geschichte der Stadt zwischen der frühen Besiedlung im Elbtal und der Glanzzeit im Augusteischen Zeitalter. Einführend vermitteln eine aufwändig gestaltete Reliefmodell-Animationsfilm-Installation und ein begehbares Luftbild einen Eindruck von der achthundertjährigen Entwicklung und der gegenwärtigen Ausdehnung der Stadt. Die Welt des Mittelalters wird über archäologische Funde, Reliquien und andere Zeugnisse religiösen Lebens, Architekturfragmente und Insignien der städtischen Verwaltung rekonstruierbar. Die folgenden Kapitel widmen sich dem Aufstieg der albertinischen Residenz zu einer Stadt europäischer Bedeutung in der Zeit der Renaissance und zu einem Machtzentrum der sächsisch-polnischen Union im Zeitalter des Barock. Stadt- und Gebäudemodelle verdeutlichen die Topografie der Stadt. Innungsgegenstände und herausragende Erzeugnisse belegen den hohen Stand des städtischen Handwerks. Glanzstücke stellen zweifellos die Votivtafeln „Zehn Gebote“ aus der Kreuz-, die Flasernkanzel aus der Bartholomäus- und die Grabbeigaben aus der Sophienkirche („Sophienschatz“) dar.

Dauerausstellung: Demokratien und Diktaturen
Im dritten Raum der Ständigen Ausstellung wird die Stadtgeschichte zwischen dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 und der Friedlichen Revolution von 1989/90 erzählt. Die sich ablösenden Staatsformen und Gesellschaftsordnungen waren für die Stadt Dresden und ihre Bürger mit Krieg und Frieden, Zerstörung und Aufbau, Bedrückung und Freiheit, Verbrechen und Menschlichkeit, Enttäuschungen und Hoffnungen verbunden. Die Janusköpfigkeit der Moderne im wechselvollen 20. Jahrhundert findet ihre Entsprechung in Objektauswahl und Gestaltung. Mitten durch den Ausstellungsraum zieht sich ein Keil, der für die Zerstörung der Stadt am 13./14.2.1945 steht, die mit ihrer Vor- und Nachgeschichte erzählt wird. Einmalige Exponate und mehrere Medienstationen widmen sich Wendepunkten der Stadtgeschichte, dem Verhältnis von Herrschaft und Alltag und stellen exemplarische Biografien vor. Hervorzuheben sind Filme, welche die Erzählung begleiten: Stadtwerbung der 1920er Jahre, Originalaufnahmen wie jene vom Transport der Dresden Juden in das „Judenlager Hellerberg“ 1942, Propagandastreifen und Heimatberichte aus der DDR-Zeit sowie Mitschnitte von den Oktobertagen 1989. Die ergebnisoffen und problembewusst konzipierte Exposition fordert zum Nachdenken und zur Diskussion über den Verlauf der jüngsten Stadtgeschichte heraus.

www.stadtmuseum-dresden.de/