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Das Opernhaus der Stadt Wien startet mit der Spielzeit 2021/22 in seine sechzehnte Saison: Der vierjährige, vom scheidenden Erfolgsintendanten Roland Geyer initiierte Programmzyklus „4 Tageszeiten” wird mit dem finalen Teil unter dem Motto summa summarum „Schwarze Nachthelle” vollendet. Musikalisch und szenisch erstrecken sich die mit Spannung erwarteten Opernpremieren im Theater an der Wien und in der Kammeroper von der Geburtsstunde der Oper im Jahr 1600 bis in die Gegenwart.

Theater an der Wien
Die neue Spielzeit wird am 19. September 2021 mit der Neuinszenierung von Emilio de‘ Cavalieris „Rappresentatione di Anima et di Corpo” eröffnet. Die „Rappresentatione”, uraufgeführt im Jahr 1600, ist das erste vollständig überlieferte Stück Musiktheater und die Keimzelle von Oper und Oratorium. Die Inszenierung übernimmt der kanadische Starregisseur Robert Carsen, die musikalische Leitung liegt in den Händen von Giovanni Antonini, der sein Barockensemble Il Giardino Armonico dirigiert.
Ein weiterer aufregender Höhepunkt ist die Neuproduktion von Alfredo Catalanis „La Wally” – sie wurde einst von Gustav Mahler als „die beste italienische Oper” bezeichnet. Das 1892 an der Mailänder Scala uraufgeführte Werk rund um die die starke, unbeugsame „Geier-Wally” wird von dem Leading Team Barbora Horáková und dem Chefdirigenten der Wiener Symphoniker Andrés Orozco-Estrada umgesetzt, die Rolle der Wally übernimmt die wunderbare polnische Sopranistin Izabela Matula (Premiere:12. November 2021).
Im Advent folgt am 14. Dezember 2021 die Premiere von Georg Friedrich Händels „Giulio Cesare in Egitto”. Uraufgeführt im Februar 1724 im Londoner King’s Theatre, verbindet diese eindringliche Barockoper meisterhaft menschliche Emotionen: Triumph mit Trauer, Verzweiflung mit Glück und Liebe mit tiefgreifender Melancholie angesichts der Vergänglichkeit allen irdischen Lebens. In der Titelpartie ist der herausragende Countertenor Bejun Mehta zu erleben, Regie führt Starregisseur Keith Warner, Dirigent ist Ivor Bolton.

„Giulio Cesare in Egitto”: Mehta Bejun © Josep Molina

„Giulio Cesare in Egitto”: Mehta Bejun © Josep Molina

Das Jahr 2022 beginnt im Theater an der Wien mit einer spannenden Neuinterpretation von Giacomo Puccinis „Tosca”: Die Inszenierung des aufwühlenden Künstlerdramas übernimmt kein Geringerer als Regisseur und Burgtheaterdirektor Martin Kušej, die musikalische Leitung hat Ingo Metzmacher über, der erstmals im Theater an der Wien als Dirigent zu erleben ist. Die Titelrolle verkörpert die lettische Starsopranistin Kristīne Opolais, Premiere ist am 18. Jänner 2022.

„Tosca”: Kristine Opolais © Polina Viljun

„Tosca”: Kristine Opolais © Polina Viljun

Am 16. Februar 2022 folgt die Premiere von Leoš Janáčeks beklemmendem Sozialdrama „Jenufa”. Auf die Bühne gebracht wird diese große Oper von einem internationalen, hochkarätigen Team mit viel Frauen-Power: In der Titelpartie ist die russische Sopranistin Svetlana Aksenova zu erleben, Nina Stemme feiert als Küsterin ihr Rollendebüt am Theater an der Wien und Lotte de Beer übernimmt die Inszenierung. Die musikalische Leitung hat Marc Albrecht über.
Neben diesen Neuinszenierungen gelangt überdies, was besonders erfreulich ist, am 16. Oktober 2021 Christof Loys vielumjubelte und preisgekrönte Inszenierung von Benjamin Brittens „Peter Grimes” aus dem Jahr 2015 mit dem phänomenalen Tenor Eric Cutler in der Titelpartie in vollständiger musikalischer Neueinstudierung zur Wiederaufnahme.

Kammeroper
Im intimen Rahmen der Kammeroper beginnt die neue Saison mit der Neuinszenierung von Christoph Willibald Glucks erster Reformoper „Orphée et Eurydice” (Premiere: 2. Oktober 2021), gefolgt von Peter Maxwell Davies’ 1980 uraufgeführter Oper „The Lighthouse” (Premiere: 28. Oktober 2021), Tobias Pickers „Thérèse Raquin” in der Kammerfassung von 2006 (österreichische Erstaufführung; Premiere: 6. Dezember 2021) und Gioachino Rossinis „Il barbiere di Siviglia” (Premiere: 8. März 2022). Mit Ottmar Gersters 1936 uraufgeführter Oper „Enoch Garden”, in einer für die Kammeroper neu geschaffenen Fassung für Kammerorchester, steht am 17. Mai 2022 die letzte Premiere der Saison auf dem Spielplan. Die Sänger*innen der fünften Generation des Jungen Ensembles des Theater an der Wien werden diese fünf Premieren mit jungen Leading Teams und bei „Enoch Garden” mit Walter Kobéra und David Haneke (Film, Regie, Bühne) gemeinsam erarbeiten.

www.Theater-Wien.at