Dieser Inhalt wurde archiviert. Er ist eventuell nicht mehr relevant.

Mit Marx Augustin, dem Dudelsackpfeifer und stadtbekannten Wiener Trunkenbold, der während der Pest Mitte des 17. Jahrhunderts seine Mitbewohner mit Bänkelliedern aufheiterte, hat die Titelfigur in Leo Falls „Der liebe Augustin” wenig zu tun.

Augustin Hofer, seit einem Jahr Klavierlehrer der Prinzessin Helene am Hofe von Thessalien, hat auch ganz andere Probleme. Das fiktive Fürstentum steht nämlich vor der Pleite. Mit vollen Händen wirft Regent Bogumil die Moneten unter die Leute, obwohl er schon lange nichts mehr in der Kasse hat. Kein Wunder also, wenn schon am Beginn der Operette ein Gerichtsvollzieher lautstark an die Pforte klopft und bald einen „Kuckuck“ nach dem anderen klebt.
Unerhört, selbst vor dem Klavier macht der Kerl nicht halt! Seine Gage hat Augustin auch noch nicht bekommen. Zudem ist er mit der Kammerdienertochter Anna verlobt, die von ihm nichts wissen will. Während es zwischen den beiden also ziemlich knirscht,
klingt es zwischen Augustin und seiner Schülerin schon ganz ordentlich – und das nicht nur am Klavier. Wie dumm nur, dass ausgerechnet die Prinzessin das Heimatland vor der nahen Pleite retten soll – durch Heirat.
Leo Falls 1912 in Berlin uraufgeführte Operette „Der liebe Augustin” spielt mit den Konventionen des Operettengenres und ist ein wahres Feuerwerk musikalischer Ideen und intelligenter Pointen.
7., 15. und 27. Mai sowie am 9. Juni 2022

www.theater-bautzen.de