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Im 19. Jahrhundert bauten sich die Bürger der Stadt Bonn ein erstes Theater, das unabhängig zur musischen und künstlerischen Bildung beitragen sollte. Ganz ähnlich waren die Beweggründe für den damals noch eigenständigen Kurort Bad Godesberg, der zunächst für Gastspiele, später auch für ein eigenes Ensemble eine Spielstätte schuf. Heute leistet das städtische Mehrspartenhaus mit rund 500 Veranstaltungen pro Jahr einen wesentlichen Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt sowie der gesamten Region. Neben zahlreichen Eigenproduktionen der Opern- und Schauspielsparte zählen auch die Gastspielreihen Highlights des Internationalen Tanzes und „Quatsch keine Oper!” fest zum Programm.

Requiem / Manolita Chen
Der lateinamerikanische Schriftsteller Hector Tizón beschreibt das Leben als einen langen Spaziergang ums eigene Haus. In der Tat muss man sich manchmal weit von zu Hause wegbewegen, um die Heimat zu erkennen. Sich in die Ferne zu begeben und so das Eigene neu zu entdecken, ist auch das Motto des chinesischen Beijing Dance Theatre und seiner Direktorin Yuanyuan Wang. Sie ist bekannt dafür, westeuropäische Musik und traditionelle Elemente der chinesischen Kultur miteinander zu verbinden. Der Blick auf Fernost ist für die westliche Kultur nicht mehr ganz ungewohnt. Der Blick in die andere Richtung, von Asien nach Europa, aber ist nicht minder spannend. Marcos Morau, künstlerischer Leiter der spanischen Compagnie La Veronal, hat die Einladung nach Beijing angenommen und von dort auf seine Heimat, die Heimat des Flamencos, geschaut.
Im ersten Teil des Abends beschäftigt sich Yuanyuan Wang mit Mozarts gleichnamigem Werk, um dessen ungewöhnlichen Kompositionsauftrag sowie den zeitlichen Zusammenhang mit Mozarts frühem Tod sich viele Mythen ranken.
Traditionen können zu groß und damit hinderlich sein. Wir müssen uns wie Fremde ins eigene Land begeben. Aus der Nähe sieht alles so gewöhnlich aus. Aus der Ferne können wir uns neu verlieben, so beschreibt der weltweit gefragte Choreograf die Intention seines Werkes MANOLITA CHEN, das er für Chinas bekanntestes zeitgenössisches Tanztheater geschaffen hat. Das Werk feiert nun seine Europapremiere wenige Tage vor dem Gastspiel in Bonn.
17. April 2021

Quatsch keine Oper: Max Mutzke & Guests
Leidenschaft und Talent kann man nicht wirklich erlernen – entweder man besitzt das nötige Entertainment-Handwerkszeug oder eben nicht. Dass Max Mutzke im Überfluss über die Gabe verfügt, sein Publikum in Bann zu ziehen, hat das deutsche Ausnahmetalent bereits mehr als eindrucksvoll unter Beweis gestellt. In einer Quatsch keine Oper!-Reihe ist er längst nicht mehr wegzudenken! Und nicht nur ihm scheint die Bonner Opernbühne zu gefallen. Auch seinem Publikum macht er eine große Freude damit, immer wiederzukommen und stets mit einem anderen hochkarätigen Überraschungsgast im Gepäck. Thomas Quasthoff, Andreas Kieling, Barbara Schöneberger, Stefan Raab und zuletzt die SWR-Bigband waren bisher seine Gäste: Drum lassen wir uns überraschen, wer beim nächsten Mal mit Max Mutzke auf der Bühne stehen wird. Eines ist dabei sicher, auch dieser Abend verspricht glorreich, harmonisch, überwältigend, beeindruckend, musikalisch, leidenschaftlich, überraschend und vieles mehr zu werden. Die Rezeptur für solch einen Abend lautet wie immer: Jazz, Soul, Funk, Blues und Pop.
13. Mai 2021

Scala
In seinem 25. Jahr als künstlerischer Leiter des Scapino Ballets im Jahr 2017 vereinte der niederländische Meisterchoreograf Ed Wubbe in „Scala” verschiedene Kunstdisziplinen zu einer gleichermaßen anrührenden wie berauschenden Geschichte. Wubbe entwirft ein im Barockzeitalter angesiedeltes Szenario zwischen Etikette und Dekadenz. Das Publikum erwartet ein bildgewaltig inszeniertes und mit prächtigen Kostümen ausgestattetes Abbild höfischen Treibens, das von Pracht und Prahlerei, von Verführung und Verfall erzählt. Ergänzt wird das aufwändige Epochenportrait durch hoch virtuos dargebotene Livemusik: Zwei Opernsänger und das zehnköpfige Barockensemble Combattimento interpretieren Werke von Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel, Georg Muffat oder Giovanni Battista Ferrandini. „Scala” bietet modernes Tanztheater auf höchstem Niveau – extravagant, opulent und daher ein Fest für alle Sinne.
8. Juni 2021

Unterm Rad nach Hermann Hesse
Der Schüler Hans Giebenrath stellt den eigenen Drang nach Freiheit und seine Interessen hinten an, fügt sich der schulischen Ordnung, der Disziplin und der Angst vor dem Scheitern. Physischer und psychischer Stress sind die Folge…
Es entsteht ein partizipatives Projekt mit Jugendlichen nach dem Roman von Hermann Hesse. Gemeinsam mit Bonner Schülerinnen und Schülern und Ensemblemitgliedern wird eine Bühnenfassung erarbeitet, die vor den Sommerferien 2021 auf den Spielplan kommen soll. In einem viermonatigen und intensiven Workshop- und Probenprozess werden die derzeitige Perspektive und die momentanen Belange der Jugendlichen von grundlegendem Interesse sein. Regisseur Dominic Friedel inszenierte unter anderem in Berlin, Stuttgart, Bern und Graz. Mit „Jugend ohne Gott” in der Spielzeit 18/19 leitete er bereits ein erfolgreiches partizipatives Projekt am Theater Bonn.
Premiere 26. Juni 2021

www.theater-bonn.de