Wenn Xavier de Maistre die Bühne betritt, sind die Erwartungen hoch. Mit vollendeter Leichtigkeit vermag er der Konzertharfe Klänge zu entlocken, die in ihrer Feinheit und Klarheit das Publikum in eine andere Welt entführen. De Maistre ist es zu verdanken, dass die Harfe nicht nur im großen Orchester, sondern auch auf dem Solopodest ihren festen Platz gefunden hat.

Im südfranzösischen Toulon geboren, wurde de Maistre als Kind an die örtliche Musikschule geschickt. Offenbar war es Liebe auf den ersten Blick: Die Harfenlehrerin zog den jungen Xavier derart in ihren Bann, dass er beschloss, Harfe zu lernen. Bald zeigte sich, dass er über ein außerordentliches Talent verfügte, aber auf Wunsch seiner Eltern studierte er neben der Musik auch Politikwissenschaften in London und Paris.

Mit gut zwanzig Jahren wurde de Maistre bereits Soloharfenist beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, gewann Wettbewerbe und erhielt 1999 die Solostelle bei den Wiener Philharmonikern. Da sich seine Solokarriere rasant entwickelte, kündigte er 2010 diese Stelle und konzertiert seither weltweit als gefeierter Solist.

Im Mittelpunkt des Programms stehen die Konzerte Georg Friedrich Händels, die auch nach 300 Jahren frischen Glanz und ­Noblesse ausstrahlen. Umrahmt werden diese Werke von Antonín Dvořáks berühmte Streicherserenade und Robert Schumanns «Bilder aus Osten». Dieses in romantische Fernen schweifende Poem wurde durch die Festival Strings Lucerne unter der Leitung von Daniel Dodds in einer arrangierten Fassung wieder entdeckt. Das international gefeierte Orchester spielt es auf seinen zahlreichen Tourneen und produzierte jüngst damit die CD „Eastbound”, welche hervorragende Rezensionen erhielt.
19. Januar 2025

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