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Mit seinen 38 Jahren ist Raphaël Pichon ganz oben angekommen: Bei der heurigen Eröffnungspremiere der Salzburger Festspiele debütierte er am Pult der Wiener Philharmoniker und »rettete« gar, wie die FAZ urteilte, Martin Kušejs umstrittene »Figaro«-Inszenierung. Der französische Ensembleleiter entspricht nicht dem althergebrachten, vereinzelt wieder in Mode gekommenen virilen Dirigententypus, sondern eher dem feinsinngen Sinnsucher und -stifter musikalischer Werkzusammenhänge.
Als Mastermind seiner eigenen Originalklangformation Pygmalion erntet er mit klug disponierten Programmen denn auch regelmäßig Aufsehen und Anerkennung. Ins Wiener Konzerthaus kehren Pygmalion und Pichon mit einem vergeistigt geistlichen Bach-Programm und einer erlesenen Sängerinnenschar zurück, wobei das Hauptohrenmerk auf das Konzerthaus-Debüt der genialen Kontra-Altistin Lucile Richardot gelegt sein möge – einer Jahrhundertstimme!
23. November 2023

konzerthaus.at