Im Jahr 2024 öffnen die Stiftsbibliothek St.Gallen, das Kulturmuseum St.Gallen und das Textilmuseum St.Gallen ihre Pforten für eine einzigartige Reise durch kulinarische Traditionen aus aller Welt. Unter dem gemeinsamen Thema „Essen und Trinken” präsentieren diese Museen drei faszinierende Ausstellungen, die verschiedene Facetten dieser alltäglichen und dennoch so vielschichtigen Thematik beleuchten. Tauchen Sie ein in die „Esswelten” und entdecken Sie die historische, kulturelle und textile Bedeutung von Essen und Trinken in der Region St.Gallen-Bodensee.

Tipp: Die drei Museen können kostengünstig mit dem St.Galler Museums-Pass besucht werden.

Textilmuseum St. Gallen: All You CanNOT Eat: Fake Food auf Stoff
Die Ausstellung All You CanNOT Eat ist einem Restaurant nachempfunden. Dreizehn mit feinstem weissem Tuch gedeckte Tische warten auf die Gäste, denen hier allerdings nichts Ess- oder Trinkbares vorgesetzt wird. Aus- gewählte Objekte aus der Sammlung des Textilmuseums inspirierten Künst- ler und Designer zu Installationen, die Nahrungsmittel abbilden – Fake Food – und interpretieren. Verschiedene Zeitepochen, gesellschaftliche Klassen und Geschmäcker treffen aufeinander und treten in einen spannenden Dialog.
Die variantenreich angebotenen Speisen verbindet das triangle culinaire des Kulturanthropologen Claude Levi-Strauss, der le cru (das Rohe) von le cuit (dem Gekochten) und le pourri (dem Verrotteten) unterscheidet. Indem wir Natur zur Kultur machen, das Rohe ins Gekochte verwandeln, entstehen vielfältige Kulturpraxen unserer Nahrungszubereitung: Kochen, Grillen oder Dämpfen sind nur einige wenige. Das Verrottende hingegen
versuchen wir etwa durch Fermentation, Pökeln, Frieren oder Feuchtigkeitsentzug dauerhaft zu machen. Analog dazu trachten wir, dem Verschwinden der Dinge Einhalt zu gebieten, indem wir diese darstellen: Wir bilden Essbares naturgetreu ab, damit es für immer erhalten bleibt, niemals vergeht.

Table Company. Installation Jana Besimo, Valerie Meta Eherenbold, Lisa Schöpflin, „All You canNOT Eat. Fake Food auf Stoff/ All You canNOT Eat. Fake Food on Fabric”, Texilmuseum St.Gallen,Foto: Laurids Jensen

Table Company, Installation Jana Besimo, Valerie Meta Eherenbold, Lisa Schöpflin, „All You canNOT Eat. Fake Food auf Stoff/ All You canNOT Eat. Fake Food on Fabric”, Textilmuseum St. Gallen, Foto: Laurids Jensen

All You CanNOT Eat untersucht in einer Ausstellung und einer Veranstaltungsreihe Tischkultur im Hinblick auf Fake Food. Weiterführend werden Prints und Imitationen von Verzehrbarem in der Mode beleuchtet.
Ein partizipatives Projekt unter Mitwirkung von Association Verdre, Marta Birt, Beni Bischof, Tatiana Boiko, Kristina Bucheli, Julie Chauland, Collective Swallow by Anaïs Marti, Estelle Gassmann, Sven Gex, Sarena Huizinga, Infantium Victoria by Dinie van den Heuvel, Terézia Krnáčová, Lapidar (Jessica Celis, Salomon Elsler, Elena Völkle, Nadine Werner), Alfred Leuzinger/ open art museum, Léonie Ludovicy, Pauline Lutz, Madame Europe, Madame Tricot, Yves Meier, Pusha Petrov, Carlo Rampazzi, Joan Sallas, Sinnlich Essen (Sabrina Berger, Cajetana Oechslin, Larissa Riesen, Lisa Rubio), Natalia Solo-Mâtine, Sabina Speich, taktik:haptik (Lisa Blaser, Zora Weidkuhn, Nathan Werlen), Tischgesellschaft (Jana Besimo, Valerie Meta Ehrenbold, Lisa Schöpflin).
12. April bis 13. Oktober 2024
www.textilmuseum.ch

Kulturmuseum St. Gallen: CACAO! EINVERLEIBTE EXOTIK
Die Sonderschau geht der Geschichte des Kakaos auf die Spur. Die Reise beginnt vor fast 2000 Jahren in den Palästen der Maya-Könige im Regenwald Mesoamerikas, wo man sich schaumig gerührte Kakaogetränke in kunstvollen Gefässen servieren liess. Ab dem 16. Jahrhundert brachten europäische Seefahrer die Kakao-Frucht nach Hause. Die gehobene Gesellschaft erfreute sich am Luxus der Exotik, das neue Geschmackserlebnis wusste man mit exquisitem Tafelgeschirr zu zelebrieren. Die Industrialisierung machte den Kakao zu einem der weltweit umsatzstärksten und lukrativsten Handelsgüter. Hauptanbaugebiete wurden in der Kolonialzeit die westafrikanischen Länder Ghana und Côte d’Ivoire und sie sind es bis heute geblieben. Die Schweizer Produzenten haben sich vorzüglich positioniert. Wie das gelungen ist, und wie es hinter den Kulissen zu und her geht, beleuchtet die Ausstellung ebenso wie die Bean-to-Bar-Gegenbewegung. Das reichhaltige Begleitprogramm offeriert auch Vorträge und Tastings.
9. März bis 20. Oktober 2024
https://kulturmuseumsg.ch

Blick in die Ausstellung © Kulturmuseum St. Gallen

Blick in die Ausstellung © Kulturmuseum St. Gallen

Stiftsbibliothek St. Gallen: Gesegnete Speisen – Vom Essen und Trinken im Mittelalter
Das Essen und das Trinken gehören zu den wichtigsten Dingen, die wir tun. Was und wie wir essen erzählt viel über uns Menschen. In der Stiftsbibliothek St.Gallen ist mit den Speisesegnungen von Ekkehart IV. aus dem 11. Jahrhundert eine einzigartige Quelle für die Küche des Mittelalters überliefert. Davon ausgehend begibt sich die Ausstellung auf Entdeckungsreise in die Ernährungskultur der Vergangenheit.
Die Stiftsbibliothek St.Gallen nimmt Sie mit auf eine Reise ins Mittelalter mit der Ausstellung Gesegnete Speisen. Erfahren Sie, was die Speisesegnungen von Ekkehart IV. aus dem 11. Jahrhundert über die Küche jener Zeit verraten. Diese einzigartige Quelle ermöglicht einen Einblick in die Ernährungskultur vergangener Epochen und zeigt, wie Essen und Trinken unsere Identität prägen.
23. April bis 10. November 2024
www.stiftsbezirk.ch

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