Tschaikowskis Oper Pique Dame entführt das Publikum in die faszinierende Welt des zaristischen Russlands, in der Schicksal, Gier und Liebe untrennbar miteinander verwoben sind. Im Anhaltischen Theater Dessau wird dieses meisterhafte Gesellschaftsdrama mit seiner packenden Musik und tiefgründigen Charakterzeichnung auf die Bühne gebracht. Die musikalische Leitung übernimmt Elisa Gogou.

Hermann ist ein Offizier, der sich durch seine prekäre finanzielle Lage am Rande der russischen Gesellschaft befindet. Kompliziert ist auch seine Liebe zur adeligen Lisa, die mit dem Fürsten Jeletzkij verlobt ist. Der Offizier ist dabei nicht nur an ihr interessiert, sondern auch an dem Geheimnis, dass ihr ihre Großmutter, die Gräfin, anvertraut haben soll: Es soll drei magische Karten geben, die im Glücksspiel den Gewinn garantieren. Er hofft, durch dieses Geheimnis Reichtum zu erlangen und die gesellschaftliche Leiter aufsteigen zu können. Eines Abends, auf dem Weg zu einem geheimen Rendez-Vous mit Lisa, trifft er auf die Gräfin und bedrängt sie, ihm das Geheimnis der drei Karten zu verraten. Diese stirbt vor Schreck. Lisa glaubt nun, dass es Hermann immer nur auf das Geheimnis der Glückskarten abgesehen hatte. Dieser verfällt daraufhin dem Wahnsinn und sieht in einer Halluzination die verstorbene Gräfin, die ihm die drei gewinnsicheren Karten offenbart: Drei, Sieben und das Ass. Hermann setzt daraufhin auf diese Karten im Spiel und gewinnt dabei nur den Tod.

Obwohl es sich großenteils um eine Grand Opéra handelt, schafft Tschaikowskis Komposition auch sehr intime Momente. Einerseits werden die Hauptfiguren von den großen Chornummern, welche die oberflächliche, strenge Gesellschaft verdeutlichen, eingeengt. Anderseits befreien sie sich durch ihre Arien und Duette in Augenblicken unglaublicher melodischer Schönheit und Empfindsamkeit. Ein russisches Gesellschaftsdrama, welches Tschaikowskis leidenschaftlichen Kompositionen eine psychologische Tiefe verleiht.
23. und 31. Mai 2025

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