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Chur ist mit einer Siedlungsgeschichte von über 5000 Jahren die älteste Stadt der Schweiz und die malerische Altstadt ist zweifelslos eine der schönsten Altstädte der Schweiz. Gäste aus aller Welt entdecken deren Sehenswürdigkeiten während eines gemütlichen Bummels oder auf einem geführten Stadtrundgang durch die verwinkelten Gassen. Sehenswürdig sind besonders das bischöfliche Schloss, die Kathedrale Sankt Mariä Himmelfahrt und die bestens erhaltenen Gebäude in der Altstadt.

Sehenswert, verkehrsfrei, lebendig
Chur verfügt über eine der intaktesten Altstädte der Schweiz. In den letzten Jahrzehnten ist sie kontinuierlich restauriert worden und heute praktisch zur Gänze verkehrsfrei. Rote Hinweisschilder führen durch die Stadt und zeigen dem Besucher die schönsten Sehenswürdigkeiten, Plätze und Gassen. Oft bildet die Altstadt auch Kulisse für bunte Märkte z.B. jeden Samstagvormittag vom Mai bis Oktober ist Wochenmarkt (Bauernmarkt), jeden ersten Samstag im Monat auf dem Arcas, Gänggelimarkt (Flohmarkt) und Ende Jahr der traditionelle Weihnachtsmarkt. Zahlreiche Boutiquen, Restaurants, Cafés, Bars, Museen und Galerien sorgen in der verkehrsfreien Altstadt für ein geradezu mediterranes Flair.

Kathedrale & Bischöflicher Hof
Über der Altstadt thront der Bischöfliche Hof mit der 800 Jahre alten Kathedrale und ihrem in goldener Pracht strahlenden spätgotischen Hochaltar. Die Kathedrale ist der Mariä Himmelfahrt geweiht und zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern der Schweiz. Der Hof wurde schon in vorrömischer Zeit besiedelt und von den Römern als Stützpunkt benützt. 451 Bischofssitz mit einfacher Basilika. Im 8. Jahrhundert zweite Kathedrale, von der heute Marmorskulpturen erhalten sind (Flechtband-Ornamente unter St. Laurentius-Altar und Verkleidung des St. Fidelis-Altars). Die heutige Kathedrale ist zwischen 1150 und 1272 entstanden und weist, gegeben durch die Stellung unserer Stadt an den Pass-Strassen, Einflüsse aller grossen abendländischen Kulturkreise auf. Romanische Steinmetzarbeiten an den Kapitellen und Apostelsäulen. Gotisches Sakramenthäuschen (1484), Hochaltar von Jakob Russ (1486–1492).

Kirche St. Martin
Die stadtbildprägende Kirche wurde nach einem Stadtbrand auf den Überresten einer karolingischen Dreiapsiden-Saalkirche erbaut. Sie wurde 1491 fertiggestellt und ist seit 1526 reformierte Stadtkirche. An der Südwand prangen drei grosse und eindrückliche Glasfenster von Augusto Giacometti (1919). Der Glockenturm wurde 1509 erbaut und erhielt nach verschiedenen Umbauten 1917/18 seinen Spitzhelm. Der Martinsbrunnen vor der Kirche wurde 1716 erbaut, der Brunnenstock und Figur-Kopien wurden 1910 nach einem Original von 1716 angefertigt. Im Jahr 1990 erfolgte eine Gesamtrenovation.

St. Luzius-Kirche
Aus der Karolingischen Dreiapsiden-Saalkirche der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts ist heute noch die Ringkrypta mit Confessio erhalten. 1140 Gründung des Prämonstratenserklosters, romanischer Ausbau (Chor und Hallenkrypta). Nach 1500 verschiedene Brände, 1807 Gründung des Priester-Seminars, Aufstockung. 1951/52 Restaurierung, der ursprüngliche Charakter wird wieder hergestellt. Spätgotischer Schnitzaltar (um 1520). Mosaikbilder von Hans Baumhauser(1952).

Der Domschatz im Bischöflichen Schloss in Chur
Das barocke bischöfliche Schloss in Chur ist ein gewachsenes Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung und auch einer der bedeutendsten Profanbauten Graubündens.
Ein Domschatz besteht in erster Linie aus Reliquien. Das sind Überreste vom Körper eines Heiligen oder auch Gegenstände, die mit dem Heiligen in Verbindung waren. Eine der ältesten Formen der Heiligenverehrung ist die Verehrung von Reliquien. Wie wichtig Reliquien waren, zeigen Reliquiare, also die kostbaren Gefässe, in denen Reliquien aufbewahrt werden. Neben Reliquien umfasst ein Domschatz auch weitere Kostbarkeiten, die sich über Jahrhunderte in einer Kathdrale angesammelt haben, so zum Beispiel liturgische Geräte, die im Gottesdienst verwendet werden. Dazu gehören etwa Kelche, Kännchen für Wein und Wasser oder Weihrauchgefässe.
Die Vielfalt der Objekte, die zum Churer Domschatz gehören, macht es möglich, die Ausstellung im Erdgeschoss in verschiedene Themenbereiche zu gliedern. Ähnlich wie beim Durchschreiten einer Kathedralevon West nach Ost erleben Sie so eine inhaltliche Steigerung. Sie beginnt im weltlichen Bereich und führt weiter zur Geschichte des Bistums Chur, das gegen 1600 Jahre alt ist. In der eigentlichen Domschatzkammer sehen Sie dann im drittenBereich kostbare liturgische Geräte, die für die Heilige Messe verwendet werden. Und schliesslich gelangen Sie zum Höhepunkt der Ausstellung, dem Reliquienschatz der Kathedrale.

Die Todesbilder
Beim Zyklus der Todesbilder von 1543 handelt es sich um 25 bemalte Bildfelder einer Fachwerkwand mit drei Registern. Die Darstellungen zeigen Begegnungen von Menschen mit dem Tod. Sie sind als Grisaillen ausgeführt, d. h. der Maler verwendete vor allem graue, schwarze und weisse Töne. In der Sockelzone befinden sich Tiere hinter vergitterten Bogenstellungen. Die Churer Todesbilder stehen in der Tradition der mittelalterlichen Totentänze. Sie gehen auf die Holzschnittfolge mit den Bildern des Todes nach Hans Holbein d. J. zurück und sind die ersten grossformatigen Kopien jener kleinen Graphiken aus der Zeitvor 1526. Eine einzelne Darstellung ohne Holbein-Bezug bildet den Kupferstich Ritter, Tod und Teufel aus dem Jahr 1513 von Albrecht Dürer nach. Die bemalte Fachwerkwand befand sich ursprünglich im 1. Obergeschoss des Bischöflichen Schlosses und trennte einen schmalen Korridor von einem Saal. DieJahreszahl 1543 deutet auf Bischof Luzius Iter als Auftraggeber hin. Da die Fachwerkwand wegen eines Umbaus entfernt werden musste, sägte der Kunstschreiner Benedikt Hartmann sie 1882 auseinander und überführte die einzelnen Bildfelder ins Rätische Museum. Dort verblieben sie während beinahe hundert Jahren. DieTodesbilder wurden 1943 restauriert und unter den Schutz des Bundes gestellt. Nach einer zweiten Restaurierung, die von 1976 bis 1981 dauerte, transportierte man die Bildfelder in einen Kulturgüterschutzraum. Sie sind nun nach der jüngsten Restaurierung erstmals wieder öffentlich zugänglich. Die Churer Todesbilder sind ein eigenständiges Werk von hoher künstlerischer Qualität. Abgesehen von den beiden Todesdarstellungen aus der Zeit um 1520 bis 1530 im Beinhaus von Leuk handelt es sich um den ältesten erhaltenen Zyklus in der Tradition der Totentänze in der Schweiz. Er ist mit Ausnahme der Szene der Äbtissin vollständig erhalten. Die Motive sind weder übermalt noch übertüncht worden.

Stadtführungen
Erfahren Sie auf geführten Rundgängen und Themenführungen mehr über die Churer Altstadt. Egal ob als Einzelperson oder in der Gruppe, auf den geführten Rundgängen von Chur Tourismus gibt es viel zu entdecken!

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