Was macht ein U-Boot auf dem Strand?“, werden sich viele Menschen fragen, wenn sie das riesige Unterwasserboot am Laboer Strand sehen. Das 1943 gebaute Boot U-995 wurde nach langem Dienst 1972 unter großem Aufwand vor dem Marine-Ehrenmal abgesetzt, um als historisch-technisches Museum zu dienen. Das außergewöhnliche Museum veranschaulicht die beklemmenden Lebensbedingungen der Soldaten und führt mahnend und abschreckend das Grauen und Leiden des 2. Weltkriegs vor Augen.
Am 13. März 1972 wurde U 995 von zwei Schwimmkänen nach Laboe überführt und als technisches Museum am Strand vor dem Marine-Ehrenmal abgesetzt. Das Boot war am 16. September 1943 beim Blohm & Voss in Hamburg in Dienst gestellt worden. Es gehörte zum Typ VII C, von dem bis 1945 insgesamt 693 Einheiten fertiggestellt wurden. Bis zu seiner Außerdienststellung am 8. Mai 1945 im norwegischen Drontheim wurde U 995 vorwiegend im Nordmeer gegen Geleitzüge und auslaufende Konvois und Sicherungsstreitkräfte eingesetzt.
Als historisch-technisches Museum soll es dabei keineswegs nur andächtiges Staunen über die Leistung der Männer wecken, die einst unter qualvoller Enge in seinem Inneren die Schrecken des Krieges erleiden mussten. Es soll vielmehr gerade das Grauen und die Leiden des II. Weltkriegs der heutigen Generation mahnend und abschreckend vor Augen führen.

Das Marine-Ehrenmal in Laboe
Es gilt als eines der Wahrzeichen der Kieler Förde und ist schon von Weitem sichtbar: das Marine-Ehrenmal in Laboe. Es ist eine Gedenkstätte für alle auf See gebliebenen Marinesoldaten. Vor dem Denkmal liegt das Museums-U-Boot U 995.
Das Mahnmal wurde zwischen 1927 und 1936 errichtet. Zwei Aufzüge oder 341 Stufen führen hinauf zu einer Aussichtsplattform, von der man bei klarem Wetter über die gesamte Kieler Förde und bis zu den dänischen Inseln sieht.
Das Ehrenmal stand zunächst für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten der Kaiserlichen Marine. Da sie auf See geblieben waren, gab es keinen Ort für die Angehörigen, um zu trauern. So entstand die Idee einer Gedenkstätte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Mahnmal mehrmals konzeptionell erweitert und steht heute für die auf See Gebliebenen aller Nationen. Zudem soll es ein Mahnmal sein für eine friedliche Seefahrt auf freien Gewässern.

Zu der Anlage gehört eine unterirdische Gedenkhalle. Hier gibt es zahlreiche Schiffsmodelle und Exponate aus der Geschichte der Seefahrt zu entdecken.

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