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Das Isartor, einst wichtigstes Einlasstor in die Stadt, beherbergt seit 1959 das Valentin-Karlstadt-Musäum. Eine Mischung aus informativen Einheiten und kuriosen Überraschungen präsentiert Leben und Wirken von Karl Valentin und seiner kongenialen Partnerin Liesl Karlstadt.

Zeugnis liefern persönliche Gegenstände, Originaldokumente, Fotografien, Postkarten und dem Valentinschen Panoptikum nachempfundene Objekte wie der legendäre Winterzahnstocher und die geschmolzene Schneeplastik sowie zahlreiche Ton- und Filmdokumente. Im Kino werden die Multimediagenies Liesl Karlstadt und Karl Valentin wieder lebendig. Die Volkssängerausstellung zeigt die Entwicklung der ersten „Popkultur“ Münchens. Voraussetzung hierfür war das neue Phänomen Freizeit und das ungestillte Bedürfnis nach Vergnügen, ihren Ursprung findet sie in der Vorstadt, damals Elendsviertel. Ein Stadtplan des Vergnügens gibt einen topografischen Überblick über die Vergnügungsstätten in München.

Das Valentin Karlstadt Musäum in München © Valentin Karlstadt Musäum

Das Valentin Karlstadt Musäum in München © Valentin Karlstadt Musäum

Come together: Sommerfest des Musäums im Innenhof des Isartors
Drei Abende lang wird das Sommerfest des Valentin-Karlstadt-Musäums vom 8. – 10. Juli 2021 mit viel wunderbarer Musik, Kabarett und noch mehr peace gefeiert. Das Programm ist so wie der Sommer ganz sicher werden wird: bunt, vielfältig und voll guter Laune.

8. Juli 2021:
Der Abend steht im Zeichen der „Saubande“, dem Valentin-Karlstadt-Förderverein.
Mit dabei sind Um a Fünferl a Durchanand -der theatralische-musikalische Durchanand ist Programm, gestaltet von Johanna Bittenbinder, Heinz-Josef Braun, Sebi Tramontana und Andi Koll.
Maria Peschek, die vielfach ausgezeichnete Kabarettistin und Gründungsmitglied der „Saubande“.
Ardhi Engl, der bayerisch-sumatranische Klangerfinder und Multiinstrumentalist mit der Weltmusik in den Genen.
Thomas Steierer als metromadrid als der URBANDE DORFDEPP mit Galgenhumor 4.0. – immerhin
Bele Turba, Schauspielerin, Tänzerin, großartige Darstellerin der Liesl Karlstadt, Tausendsassa und auch noch Schatzmeisterin der Saubande.
Und Brustmanns Lust – Crossover-Musik aus dem heiteren Münchner Himmel über dem Isartor. Mit Josef Brustmann und seiner Raumschiff-Crew um Benni Schäfer, Luke Cyrus Goetze, Martin Regnat und Mathias Götz.

9. Juli 2021
Diesen Abend feiern die folgenden Münchner Bands zusammen und versenken die Sonne bei Capri im Meer.
Maria Hafner & Die Lose Gruppe: Alois oder Nichts mit Florian Burgmair und Michel Watzinger
Tom Wu verlässt seinen Sehnsuchtsort Kellerclub für einen exklusiven Auftritt an der frischen Luft in einem Torinnenhof zwischen Thomas-Wimmer-Ring und Tal.
Pacifico Boy ist eine weitere Inkarnation von Kamerakino- und Das Weiße Pferd-Gründer und Sänger Pico Be alias Federico Sánchez.
Das Suzie Trio hat nach einigem Hin und Her in den letzten 20 Jahren einfach nicht vergessen dann doch wieder einmal, nämlich jetzt, weiterzumachen. Respekt an die drei Schmerzensaltöttinger.
Im Ufo nach Nirgendwo: Wie sieht die Schlagershow des 24. Jahrhundert aus? Liebe Erdlinge und Wesen aller Couleur, nehmen Sie Platz und lassen Sie sich entführen auf eine musikalische Reise durch die Galaxien: Einzig die Liebe macht Unmenschliches menschlich.

10. Juli 2021
Eine wilde Mischung aus Musik und Wort – Karl Valentin Dialoge nicht ausgeschlossen.
Das Hippie Kammerorchester mit Julia von Miller, Ruth und Hans von Chelius und Jan Bartikowski nimmt uns alle mit auf einen äußerst unterhaltsamen Hippie-Trail in die 70er Jahre – Come together and listen to the music! Love, peace and happiness.
Maria Hafner und Julia Loibl, Schwestern im Geiste, träumen von Enten, Heuböden, Weihnachten und wer weiß von sonst noch was.
Um Träume und Scheitern geht es auch bei Arthur Senkrecht und seiner hohen Kunst der Clowneske.
Andreas Dombert, echonominierter Jazzgitarrist entführt in faszinierende Klangräume – auch traumhaft.
Willkommen in der wunderbaren Welt der Leonhardsberger & Schmid Show. Ein gewaltig rauschender Ausklang mit Songs, Gags und Dance Moves zum Sommerspritz. Showtime, Baby!

Sommerbrettl-Abende 2021
An vier Sommerbrettl-Abenden jeweils am Donnerstag gehört die Bühne Künstlerduos…
immer anders.

Sven Kemmler und Double Drums
15. Juli
Christian Springer mit Begleitung
22. Juli
Stephan Zinner und Maxi Pongratz
29. Juli
Constanze Lindner und Ludwig W. Müller
5. August

Sonderausstellungen 2021:

Hank Schmidt in der Beek: Enzyklopädie der großen Geister
Nicht zum ersten Mal gibt es im und am Isartor einen Einblick in Hank Schmidt in der Beeks buntes Werk: 2014 mit seiner Collagenausstellung Ein Akt, eine Treppe hinaufzumsteigen, letztes Jahr mit Band, 1000-Watt-Verstärkern und wehendem Fahnengeschwenke im Turmstüberl und diesen Sommer – ebenfalls mit ausufernden, riskanten Schwenkeinlagen – unten im Hof.
Und vielleicht wäre es damit nun auch erstmal gut. Andererseits: Wenn uns Hank an die Hand nimmt, mit Wladimir Majakowski, James Joyce und den Schwestern Brontë beim Hirschenwirt ein hervorragend eingeschenktes Weizenbier zu trinken, Marie Curies und Wilhelm Reichs tollkühnen Sprüngen vom 10er bzw. 7,50er-Brett im Dantebad zuzujubeln und unter Edgar Allan Poe‘scher Brummtopfbegleitung mit E.T.A. Hoffmann zusammen in das schöne Lied vom Wildschütz Jennerwein einzustimmen bis schließlich Oswald von Wolkenstein die Stadltür ins Schlossknallt, dann sollte es sich doch allemal lohnen, dem Berliner „Künstler“ und Sänger der Pub-Rock-Band Das Lunsentrio noch ein weiteres Mal den Nordturm des Valentin-Karlstadt-Musäums aufzusperren.
bis 25. Juli 2021

Das Isartor – immer anders
Ausstellung im Innenhof des Isartors
Viele Gesichter zeigte das Isartor im Laufe seiner bewegten Geschichte: Stadttor, Bollwerk als Teil der Stadtmauer, Zollstation, Ruine, Nationaldenkmal, Taubenfriedhof, Verkehrshindernis, Parkplatz, Volkshochschule, Museum. Seine Nutzung und Aussehen waren stets im Wandel.
In all den Jahrhunderten gab es für das Isartor viele Pläne, mehrmals sollte es sogar abgerissen werden. König Ludwig I. rettete es 1832 höchstpersönlich vor einem Abriss und ließ es durch Friedrich von Gärtner zum bayerischen Nationaldenkmal umgestalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das stark zerstörte Bauwerk notdürftig wiederaufgebaut, 1959 zog das Valentin-Musäum ein. Der Kunstmaler Hannes König richtete es mit Hilfe von Künstlerfreunden ein. Bis heute passt das Isartor als Ort des Valentin-Karlstadt-Musäums mit seinen verwinkelten Gängen zum schrägen Denken der Protagonisten Karl Valentin und Liesl Karlstadt.
Zu den Olympischen Spielen 1972 erlebt die Stadt einen beispiellosen Umbau. Das gesamte Umfeld des Isartors wurde umgestaltet, die S-Bahn unter das Tor gegraben. Erneut stand ein möglicher Abriss des Stadttores zur Diskussion. Doch die Stadt München entschloss sich zur umfangreichen Generalsanierung und beauftrage Spezialisten aus Warschau mit der Restauration des Isartores. Auch das Museum wurde im Zuge dieser Maßnahme erweitert, der Nordturm hierfür erschlossen und über einen neuen Wehrgang zugänglich gemacht.
bis 14. November 2021

Im Senderaum
Karl Valentin und Liesl Karlstadt hören
Zur Zeit sollte man lieber nichts dem Zufall überlassen. Aber was ist eigentlich „Zufall“ und was nicht. Darüber sollten Sie nachdenken, wenn Sie spazieren gehen und es begegnet Ihnen ein Radfahrer oder auch ein Ozeanflieger. Karl Valentin und Liesl Karlstadt denken in „Der Zufall“ schon einmal vor.
„Meine Meinung ist, dass der, der nichts von der Politik versteht, die Finger davon lassen sollte” – das ist der Auftakt zu Karl Valentins Politischen Ansichten. Liesl Karlstadt wagt gleich zu Beginn die zutreffende Prognose, dass diese „politischen Ansichten von jeher unbestreitbar, fast unbegreifbar“ sind.
Dieses Hörstück ist ganz besonders allen leidgeprüften TeilnehmerInnen von Videokonferenzen gewidmet: „Na, zuaghört hab i scho, aber g’hört hab i nix.“, ob Am Heuboden oder in der Videokonferenz, Hören und Sehen im dunklen Raum ist nur etwas für echte Philosophen.
Alles und jeder wird digital, ob man will oder nicht, ob man’s braucht oder nicht. Bei Valentin ist es die Hölle, tiefer geht’s nicht. Wie wird man zum Teufel und was macht ein Teufelsleben so anstrengend. Nachzuhören in der „Übertragung aus der Hölle“
„Auf in den Ratskeller“, das ist der parteiübergreifende Konsens nach einer emotional geführten Sitzung. Dass es immer schon hoch her ging in der Bürgervertretung der Stadt, hier ist der Beweis: Eine Stadtratssitzung
Im Zoologischen Garten – wenn der Tierpark Hellabrunn wieder seine Pforten öffnet, geht es manchem vielleicht so, wie den beiden äußerst kundigen Besuchern Karl Valentin und Liesl Karlstadt. Es gibt eine Menge Tierkunde nachzuholen.
Kommunikation ist Alles …oder Nichts – das schönste Beispiel für Nebeneinanderhergerede könnt ihr bei einem wirklich schwierigen Kuhhandel nachhören.
bis 31. Dezember 2021

Liesl Karlstadt, Ausruferin, Köchin und Kapellmeister, um 1920 © Valentin Museum

Liesl Karlstadt, Ausruferin, Köchin und Kapellmeister, um 1920 © Valentin Museum

Filme, Filme, Filme
Spannende Geschichten
bis 30. Dezember 2021

www.valentin-musaeum.de