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Mozart und Beethoven – zwei Ton-Titanen. Beide waren fast gleich alt und werden gerne zusammen mit Haydn zur „Wiener Klassik“ gezählt. Und dennoch liegen zwischen Mozart und Beethoven musikalische Welten.

Wir wissen nicht, was Mozart noch alles komponiert hätte, wäre er nicht schon mit 35 Jahren gestorben oder wie er die Musik verändert hätte, wenn er die Französische Revolution und die auf den Kopf gestellte Gesellschaft miterlebt hätte. Mozart war, ist und bleibt ein Unvollendeter.
Beethoven konnte Mozarts Werk nicht nur vollenden, sondern gleichzeitig den Aufbruch in die neue Zeit wagen. In vielen Bereichen steht nicht Mozart als der Maßstab, sondern Beethoven: Bei Streichquartetten, Klaviertrios und -sonaten und vor allem bei den Symphonien. Auch wenn die Musik aus dem Kopf des etwas Älteren nur so sprühte, während der etwas Jüngere um jede einzelne Note rang, nahm sich Beethoven zeitlebens Mozart als großes Vorbild und im jungen Ludwig steckt noch eine ganze Menge Wolfgang. Beethoven löste sich schließlich aus Mozarts Schatten und schuf eine von der ästhetischen Correctness der höfischen Gesellschaft des 18. Jahrhunderts befreite, neue Musik – mit der er auch noch Geld verdiente. Endlich war Kunst für die Kunst möglich, ebenso konnte sich Beethoven eine Existenz als wirklich freier Künstler, Konzertveranstalter und Unternehmer aufbauen und war dabei kein unterwürfiger Diener der Adeligen, sondern er machte sie sich zunutze. Mozart hätte jubiliert!
Das Deutsche Mozartfest 2020 begibt sich auf die Suche nach Verbindungen und Trennlinien zwischen Mozart und Beethoven. Nicht fehlen dürfen dabei die ikonischen Werke: Mozarts Requiem in einer ganz neuen Ergänzung und Beethovens Fünfte und Sechste Symphonie, allerdings jeweils auf eine ganz eigene Art.
9. bis 31. Oktober 2020

www.mozartstadt.de