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Sieben Uraufführungen und acht weitere Premieren stehen auf dem Spielplan für die kommende Saison. Viel Neues erwartet somit die Zuschauer in dieser Spielzeit. Viele Regisseure werden erstmals am SchauSpielHaus arbeiten. Auch einigen neuen Ensemblemitgliedern wird man im Laufe der Spielzeit 2020-21 begegnen.

Geschichten aus dem Wiener Wald von Ödön von Horváth
„Geschichten aus dem Wienerwald”, geschrieben Ende der 20er-Jahre, als Krise und Faschismus unüberhör- und unübersehbar heraufdämmern, ist ein Schlüsselwerk des modernen Dramas. Hauptfigur ist Marianne, die sich ihrer Verheiratung mit einem Metzger widersetzt und nach ei-nem Platz für sich im Leben sucht. Dafür gibt es aber noch kein Modell – nur die Verdingung (als Tänzerin in einem Nachtclub). In einer Vorstufe fällt bereits 1929 der Satz: „Mein Körper gehört mir“. – Über die Darstellung sprachlicher Verrohung gelingt es Horváth, Bewusstseinszustände seiner Figuren poetisch und präzise einzufangen.
Heike M. Goetze gewann 2008 beim „Körber Studio Junge Regie” für ihre Zürcher Diplominszenierung von Juli Zehs Roman „Spieltrieb” den Preis als beste Nachwuchsregisseurin. Sie inszenierte unter anderem am Schauspielhaus Zürich, am Schauspiel Hannover sowie am Schauspielhaus Bochum und wurde zum Festival „Radikal jung” und den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Heike M. Goetze inszeniert zum ersten Mal am Deutschen SchauSpielHaus.
Premiere 7. November 2020

J’accuse! von René Pollesch
Der Autor und Regisseur René Pollesch setzt die Serie seines lustvollen Diskurstheaters am Deutschen SchauSpielHaus fort. Mit szenischem Witz, höchster Sprachkunst und gnadenloser Gegenwartsanalyse wird er sein Werk fortschreiben und gemeinsam mit Schauspielern das Theater und sein Verhältnis zur sozialen und politischen Lebenswirklichkeit hinterfragen.
Uraufführung 15. Januar 2021

Kindeswohl von Ian McEwan
Der 2014 erschienene und 2017 verfilmte Roman „Kindeswohl” über eine erfolgreiche Familienrichterin und einen 17-jährigen Zeugen Jehovas verhandelt die Widersprüche unserer Referenzsysteme, nach denen wir unsere Entscheidungen ausrichten. Meisterhaft zeigt Ian McEwan Verstrickungen von Menschen, die in ein tiefes moralisches Dilemma stürzen und die Konsequenz ihres Handelns neu überdenken müssen. Was tun, wenn Werte in Konflikt miteinander geraten: Religion wider säkulares Recht, Empathie gegen vernunftbasiertes Wissen, subjektives moralisches Empfinden gegen objektive gesellschaftliche Normen?
Uraufführung 6. Februar 2021

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