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Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des 1919 in Weimar gegründeten Staatlichen Bauhauses eröffnete 2019 das neue Bauhaus-Museum Weimar und präsentiert seit dem die Schätze der weltweit ältesten Bauhaus-Sammlung. Als Ort der offenen Begegnung und Diskussion erinnert es an die frühe Phase der bedeutendsten Design- und Kunstschule des 20. Jahrhunderts und verknüpft deren Geschichte mit Fragen zur Lebensgestaltung von Heute und Morgen.

Die geometrisch klare Architektur von Prof. Heike Hanada sieht einen minimalistischen Kubus mit fünf Ebenen vor. Die monolithische Fassade des Baus gliedern 24 horizontale LED-Linien. Sie vermitteln den Eindruck von Leichtigkeit und verleihen dem Gebäude eine gleichmäßige, horizontale Rhythmisierung. Mit Einbruch der Dämmerung werden die Glasbänder zu leuchten beginnen.

Besucherinnen und Besucher betreten das Museum von der Stadtseite her über ein großzügiges Foyer oder vom angrenzenden Weimarhallenpark aus über eine große Terrasse im Untergeschoss. Die Eingangshalle ist der Ausgangspunkt für alle entscheidenden Wege im Inneren des Museums. Der Besucher orientiert sich mit Hilfe der Kaskadentreppen in einem geschickt gesetzten Koordinatensystem. Durch horizontale und diagonale Blickbeziehungen in die angrenzenden Lufträume wird er auf die einzelnen Funktionsbereiche aufmerksam. Der Fußboden und die Wände, die die Halle umgeben, entsprechen in Materialität und Haptik dem äußeren steinernen Betonsockel des Museums.

 

Die Ausstellung

Im Mittelpunkt der Ausstellung „Das Bauhaus kommt aus Weimar“ stehen die zentralen Fragestellungen, Ideen und Gestaltungsvorschläge des Bauhauses und dessen Bedeutung für unsere Gegenwart. Das Bauhaus war ein Experimentierfeld auf den Gebieten der freien und angewandten Kunst, des Designs, der Architektur und Pädagogik. Geleitet von der Frage „Wie wollen wir zusammenleben?“ wird die Ausstellung auf viele Überlegungen Bezug nehmen, die heute wie zur Zeit des Bauhauses für die Menschen relevant sind.

Die Präsentation schöpft aus einem einzigartigen Fundus: der weltweit ältesten musealen Sammlung der Werkstattarbeiten des Bauhauses, die Walter Gropius schon in den 1920er Jahren anlegte und die inzwischen auf 13.000 Objekte angewachsen ist. Dazu zählen die berühmte Tischlampe von Wilhelm Wagenfeld und Carl Jakob Jucker, die Teekanne von Marianne Brandt, der Lattenstuhl von Marcel Breuer, Möbel von Ludwig Mies van der Rohe ebenso wie die Arbeiten von Paul Klee, László Moholy-Nagy und Lyonel Feininger. Neben erstmals ausgestellten Zeitdokumenten ermöglichen sie einen einzigartigen Überblick über die Entwicklung der einflussreichen Design- und Kunstschule.

Das Bauhaus-Museum Weimar unternimmt eine Neudeutung der Geschichte des Bauhauses: Es wird zeigen, dass das Bauhaus Anfang des 20. Jahrhunderts entscheidende Prozesse für Veränderungen im Hinblick auf eine neue Gesellschaft, neues Zusammenleben und – damit verbunden – auch auf neue Technologien, Materialuntersuchungen und vieles mehr initiiert hat.

www.klassik-stiftung.de/bauhaus-museum-weimar/