Horst Janssen war nicht nur Zeichner, Radierer und Literat, sondern auch Zeit seines Lebens von der Fotografie fasziniert. Doch diese Tatsache ist kaum bekannt und die letzte Ausstellung zu Janssens Fotografie 20 Jahre her. Dabei umfasst sein vielfältiges fotografisches Werk rund 3.000 Fotos, von denen ein Großteil unbesehen in Archiven in Hamburg und Oldenburg schlummert.
Der Fotograf und derzeitige Stipendiat des Horst-Janssen-Museums Oliver Godow zeigt nun mit der Ausstellung „The Power of Photography“ Horst Janssen als begeisterten Fotokünstler und präsentiert gemeinsam mit seiner Co-Kuratorin Dr. Sabine Siebel bekannte aber auch noch völlig unbekannte Fotoarbeiten Janssens.
„Mit der Kamera konnte Janssen unmittelbar seine Bildempfindung festhalten, die deckungsgleich mit seinem Blick, seiner Intention und seinem Seelenzustand war. Die Kamera war schnell wie sein Auge und dabei schneller als sein Strich“, erläutert der Gastkurator Oliver Godow. Entsprechend intensiv und begeistert nutzte Horst Janssen die Möglichkeiten der Fotografie, oft spontan und spielerisch, aber auch mit großer Ernsthaftigkeit. Dabei finden sich Fotos all seiner Sujets: von bereisten Landschaften, seiner alltäglichen Umgebung, Stillleben, Porträts seiner Geliebten und Selbstbildnisse (Selfies). Besonders gern griff der Künstler in den 1970ern und 80ern zur Polaroid Kamera, die ihm ein ähnlich spontanes Bilderlebnis ermöglichte wie die digitale Smartphone-Fotografie uns heute.

Ausstellungsansicht „The Power of Photography“ © Horst Janssen Museum
bis 24. September 2023www.horst-janssen-museum.de