Im Nikolaisaal Potsdam treffen drei Komponisten aufeinander, deren Werke Grenzen überschreiten – sei es zwischen Genres, Kulturen oder persönlichen Identitäten. Das Konzert würdigt mit Florence Price eine wegweisende afroamerikanische Komponistin, beleuchtet George Gershwins geniale Verbindung von Klassik und Jazz und stellt mit Felix Mendelssohn Bartholdys „Reformationssinfonie“ ein Werk vor, das tief in der spirituellen Auseinandersetzung seines Schöpfers verwurzelt ist.

Sie galt als musikalisches Wunderkind, doch ihrer Karriere im Amerika des frühen 20. Jahrhunderts standen gleich zwei „Handicaps“ im Wege: eine Frau und schwarz zu sein. Florence Price darf als echte Pionierin der amerikanischen Musikgeschichte gelten, die rund 300 Werke komponierte und sich dabei unterschiedlicher stilistischer Einflüsse bediente. Auch ihr Landsmann George Gershwin, dessen Weg zum Ruhm hingegen vergleichsweise ein Spaziergang war, überwand die Grenzen von Klassik und Jazz auf bahnbrechende Weise. Als Pioniertat ganz anderer Art zeigt sich Mendelssohns 5. Sinfonie, die als musikalisches Glaubensbekenntnis eines christlich getauften Juden ohne Beispiel ist.
26. Oktober 2025

www.nikolaisaal.de