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Dass Paula Modersohn-Becker zu den wichtigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts zählt ist unumstritten. Dank der zahlreichen erfolgreichen Ausstellungen und Retrospektiven in den letzten Jahren zu ihrem Werk ist die entscheidende Rolle der Malerin für die Moderne mittlerweile einem breiten Kunstpublikum im In- und Ausland bekannt. Was jedoch bisher wenig bis gar nicht im Fokus stand, sind die Zeichnungen von Paula Modersohn-Becker. Diesem Versäumnis kommt das Paula Modersohn-Becker Museum mit einer umfassenden Sonderausstellung nach, die bis 20. August mehr als 130 Zeichnungen, Skizzen, Aquarelle und Pastelle präsentiert.

Deutlich wird: Den revolutionären Weg zu „Einfachheit und Größe“ fand Paula Modersohn-Becker nur durch das Zeichnen. Wie wichtig der Künstlerin das Arbeiten auf Papier war, zeigt sich allein in der Anzahl von 1328 erhaltenen Blättern. Von frühen Zeichnungen der 16 Jahre jungen Paula Becker aus London bis hin zu mutigen Kompositionsskizzen aus ihrem Todesjahr 1907 – die Ausstellung bietet einen Überblick über die gesamte Schaffenszeit Modersohn-Beckers. Doch nicht nur das. Eine außergewöhnliche Qualität der Papierarbeiten, ist ihre Spontaneität und Intimität. Das Zeichnen diente der Künstlerin vor allem als Gedankenstütze, als Übung, als Experimentierfeld und war nie für die Öffentlichkeit gedacht. Dementsprechend frei und unmittelbar hat Modersohn-Becker in Kohle und Kreide gearbeitet. Besucherinnen und Besucher können sich auf unbekannte Facetten im Werk der Malerin freuen.
Unter den Ausstellungsstücken befinden sich zahlreiche Kunstwerke, die noch nie oder seit Jahrzehnten nicht mehr öffentlich ausgestellt waren. Sie stammen aus musealen und privaten Sammlungen sowie dem wichtigen Bestand der Paula-Modersohn-Becker-Stiftung Bremen. Der große Umfang und die Empfindlichkeit des Materials Papier machen dieses Ausstellungsprojekt zu einem äußerst seltenen und aufwändigen. Denn nach Ende der Laufzeit kehren die 130 Papierarbeiten auf unbestimmte Zeit zurück in die Depots und sind für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.
bis 20. August 2023

www.museen-boettcherstrasse.de