Dieser Inhalt wurde archiviert. Er ist eventuell nicht mehr relevant.

Der Maler und Grafiker Jacob Pins wurde am 17. Jan. 1917 in Höxter geboren. Er floh vor der nationalsozialistischen Judenverfolgung nach Palästina, nahm aber nach dem Ende des Dritten Reiches den Kontakt zu seiner Geburtsstadt Höxter wieder auf und stiftete ihr 2003 einen umfangreichen künstlerischen Nachlass. Im September 2003 wurde ihm für sein Versöhnungswerk die Ehrenbürgerschaft der Stadt Höxter verliehen. Jacob Pins starb am 4. Dez. 2005 in Jerusalem.
Die Anfang 2003 gegründete Jacob Pins Gesellschaft – Kunstverein Höxter verwaltet die Hunderte von Werken umfassende Stiftung und hat sich zum Ziel gesetzt, neben der Dokumentation und Vermittlung des künstlerischen Schaffens von Jacob Pins auch ausgewählten zeitgenössischen Künstlern unterschiedlicher Prägung ein Ausstellungsforum zu bieten.
Mit der Verwaltung der Stiftung übernimmt die Jacob Pins Gesellschaft zugleich die Verpflichtung, das Andenken an die Eltern Dr. Leo Pins und Ida Pins und an alle Höxteraner Juden, die Opfer der Shoah wurden, zu bewahren, zu dokumentieren und durch eine ständige Ausstellung wachzuhalten.
Ausstellungsort und Stätte der Erinnerung ist das Forum Jacob Pins im historischen Adelshof Heisterman von Ziehlberg an der Westerbachstr. 35-37, der dem Verfall entrissen wurde und der heute Raum für Ausstellung, Erinnerung und Begegnung bietet.

Sonderausstellung Jacob Pins: „Typisch jüdisch?“
Ausstellung zum Festjahr 1700 Jahre jüdisches Leben auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands
Anknüpfend an die Thematik des 2021 stattfindenden Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, beschäftigt sich die Ausstellung im Forum mit der Sichtweise Jacob Pins’ auf die jüdische Religion und Kultur. Zu sehen sind nicht religiöse Bilder im eigentlichen Sinne, vielmehr eröffnet die Ausstellung die Spannbreite des in Höxter aufgewachsenen und sozialisierten Künstlers, für den die jüdisch geprägte Gesellschaft in Palästina und Israel zur neuen Heimat wurde. Es sind die heiteren Momente des Purimfestes, jüdisches Leben in den Straßen Jerusalems, aber auch der kritische Blick auf die Religion und ihre offiziellen Vertreter, die diese Bilder prägen. Dabei erlangen auch Themen, die der Betrachter zunächst in ein christliches Umfeld verorten würde, eine jüdische Perspektive, die der Künstler jedoch häufig zu wandeln versteht, in übergeordnete Überlegungen. Sie zielen auf allgemein menschliches Handeln und lassen ein Bild häufig zum Appell werden für kritisches Denken und Humanität.
4. April bis 29. August 2021

www.jacob-pins.de