Der Jazzbandgeiger Jonny hat es auf die Geige des berühmten Violinvirtuosen Daniello abgesehen. Gerade als er derer in einem Pariser Hotel habhaft werden kann, kommt ihm Opernsängerin Anita in die Quere, die mit Daniello eine Liebesnacht verbringt, obwohl sie noch taufrisch mit dem Komponisten Max liiert ist. Kurzerhand versteckt Jonny das Instrument in Anitas Banjokasten und reist ihr zu Max hinterher, wo der Dieb die Geige endlich in seinen Besitz nehmen kann. In den Hochalpen treffen daraufhin alle Beteiligten ganz wie zufällig erneut aufeinander – und Jonny spielt auf!
In der Weimarer Republik das vielleicht erfolgreichste Bühnenstück nach der „Dreigroschenoper”, wurde diese rasante Gangsterkomödie ab 1933 von den Nazis gebrandmarkt und verboten. Der erst 27-jährige Krenek bildete in seiner „Zeitoper” die seinerzeitige Moderne ab und protestierte gleichzeitig gegen sie. Dafür nutzte er Jazz, Foxtrott und Tango, temporeiche Szenenwechsel und spektakuläre Schauplätze. Nach der skandalumtosten Münchner Erstaufführung von 1928 im Gärtnerplatztheater, begleitet von Morddrohungen, organisierten Störaktionen, Vandalismus und Schlägereien mit Polizeiaufgebot, kehrt „Jonny spielt auf” endlich wieder ans Haus zurück.
22., 26. und 29. Mai 2022